FPÖ: Mit Krawall zum Umfragehoch

Ein Mann in einem blauen Sakko spricht an einem Rednerpult.
Parteichef Dominik Nepp, dem lange keine Führungsqualitäten zugeschrieben wurden, sitzt unangefochten im Sattel.

Der Begriff Achterbahnfahrt ist wohl ein Hilfsausdruck, wenn es um die Performance der Wiener FPÖ seit 2020 geht. Nach dem dramatischen Absturz im Sog der Ibiza-Causa von knapp 31 auf sieben Prozent, hat sich die blaue Truppe rund um Parteichef Dominik Nepp inzwischen wieder auf die 20-Prozent-Marke gerobbt.

Die interne Feindschaft zu Herbert Kickl, der 2021 die Bundes-FPÖ übernahm, ist kein Thema mehr. Man hat sich arrangiert. Auch von Grabenkämpfen nach dem Abgang von Heinz-Christian Strache ist nichts mehr zu spüren. Nepp, dem lange keine Führungsqualitäten zugeschrieben wurden, sitzt unangefochten im Sattel. Von wo aus er Brachialopposition – oft weit über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus – betreibt. Sei es gegen Migranten, Klima-Aktivisten oder Drag-Queens.

Mehr braucht es gerade nicht, um Umfragewerte in die Höhe schnellen zu lassen. Teuerung und Corona-Frust lassen die FPÖ-Politik zum Selbstläufer werden. Ob jüngste Enthüllungen, dass die FPÖ im Lockdown Partys im Rathaus gefeiert habe, ihr bei ihren Wählern schaden, bleibt abzuwarten. Die Vermutung: Nein.

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