Preis-Explosion in Wien: So teuer wird eine Nacht beim Song Contest

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Der Song Contest sorgt für einen sprunghaften Anstieg der Preise. Wien-Tourismuschef Kettner rät Gästen und Hoteliers, Ruhe zu bewahren.

Die Stadt Wien und Tourismus-Verantwortliche jubeln: Die Hauptstadt hat sich gegen Innsbruck durchgesetzt und wird mit dem Eurovision Song Contest (ESC) 2026 den weltweit größten Musikwettbewerb ausrichten. Das erste und zweite Halbfinale gehen am 12. und 14. Mai in der Stadthalle über die Bühne, das Finale am 16. Mai.

Bei  so manchem ESC-Fan dürfte nach der anfänglichen Freude inzwischen der Preisschock eingesetzt haben. Testbuchungen für Hotels innerhalb der ESC-Woche zeigen enorme Preisanstiege, wie Der Standard berichtete. 

Preise höher als im Luxushotel

Ein Selbstversuch zeigt, dass auch bei Appartements und Hostels die Preise kräftig anziehen – um das Dreifache oder noch mehr. 

So kostet beispielsweise ein Appartement in der Nähe der Stadthalle in der ESC-Woche für zwei Personen plötzlich bis zu 1.900 Euro die Nacht. Macht bei einer Mindestaufenthaltsdauer von drei Nächten deutlich mehr als 5.000 Euro.

Für dasselbe Apartment rangieren die Preise in der Woche vor dem Song Contest je nach Wochentag zwischen 240 und rund 560 Euro.

Wer will, könnte stattdessen übrigens auch im Ritz Carlton unterkommen und dabei sogar noch Geld sparen. Hier kostet die günstigste Zimmerkategorie im selben Zeitraum für zwei Personen knapp 4.750 Euro für drei Nächte.  
 

Screenshot der Preise pro Nacht für ein Appartement

Preisvergleich für eine Nacht im Appartement während der ESC-Woche in Wien.

Preisvergleich pro Nacht für ein Etagenbett im gemischten Schlafsaal.

Preisvergleich pro Nacht für ein Etagenbett im gemischten Schlafsaal.

Über 1.000 Euro fürs Etagenbett

Mit 200 Euro die Nacht aufwärts sind Hostels die preiswertere, wenn auch nicht wirklich günstige Variante   – vorausgesetzt, man findet eines. Hostels sind auf Booking.com gut gebucht oder unverschämt teuer.

So kostet ein Etagenbett im gemischten Schlafsaal auch schon mal 1.100 Euro die Nacht – statt der regulären 135 Euro einen Monat später.

Alle sollten die Ruhe bewahren. Wir wissen aus Erfahrung, dass sich die Preise auch wieder nach unten regulieren und nicht in den Himmel wachsen.

von Norbert Kettner

Wien Tourismus

Hoteliers und Besuchern rät Norbert Kettner, Chef von „Wien Tourismus“, angesichts der aktuellen Preise: „Alle sollten die Ruhe bewahren. Wien hat sehr gute Kapazitäten, jeder wird irgendwo unterkommen. Wir wissen aus Erfahrung, dass sich die Preise auch wieder nach unten regulieren und nicht in den Himmel wachsen.“

Keine validen Schätzungen für Besucherplus

Wie viele zusätzliche Nächtigungen der Song Contest der Hotellerie einbringen wird, sei laut Kettner noch schwer vorauszusagen. „Wir wissen seit 48 Stunden, dass der ESC in Wien stattfinden wird und es schwirren viele Zahlen im Raum herum, die alles Mögliche behaupten. Wir werden aber nicht in die Glaskugel schauen.“

Wenn auch keine Prognose abgegeben wird, so kann man dennoch Zahlen aus der Vergangenheit zum Vergleich heranziehen: Im Song-Contest-Monat Mai 2015 gab es 1,308 Millionen Nächtigungen (2014: 1,278 Mio.) und einen Nächtigungsumsatz von 69,75 Mio. Euro (2014: 60,27 Mio. Euro).

Den globalen Werbewert des Events schätzt das Wirtschaftsforschungsinstitut Eco Austria auf mehr als 700 Millionen Euro. Mit 160 Millionen TV-Zuschauern und zwei Milliarden Interaktionen in den sozialen Medien nennt Kettner den Song Contest „den Superbowl der Popmusik. Die Werbewirkung ist unglaublich viel wert. Es wird ein tolles Fest für die ganze Stadt.“

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