Elisabeth-Spital schließt seine Pforten

Das Kaiserin Elisabeth Spital der Stadt Wien mit einer Frau am Eingang.
Das Krankenhaus in Rudolfsheim-Fünfhaus wird in kommenden Jahren zum Pflegewohnhaus.

Die Uhr tickt, die letzten Stunden für das medizinische Personal im Kaiserin-Elisabeth-Spital im 15. Wiener Gemeindebezirk sind angebrochen: Heute, Freitag, endet die seit 18 Monaten laufende Übersiedelung der Spitalsmitarbeiter und somit auch die Verlagerung der medizinischen Leistungen in andere Gemeindespitäler. Auf dem Areal, das seit 122 Jahren als Krankenhausstandort diente, wird in den nächsten Jahren ein Pflegewohnhaus entstehen.

Erst gestern noch seien die letzten Patienten in der Chirurgischen Abteilung operiert worden, berichtete eine Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV). Diese sollen noch heute entlassen werden. Ab Samstag, werden die medizinischen Geräte sowie Einrichtungsgegenstände aus dem Spital gebracht, hieß es.

Ein modernes Wohngebäude und eine Kirche mit Turm an einem sonnigen Tag.


Die Chirurgische Abteilung mit Schwerpunkt Schilddrüsenerkrankungen zieht in die Rudolfsstiftung um. Andere Abteilungen des Kaiserin-Elisabeth-Spitals, wie etwa die Akupunkturambulanz in das Krankenhaus Hietzing, seien bereits in den vergangenen Monaten "erfolgreich" übersiedelt worden, hieß es.

Infolge wurde auch die medizinische Abteilung mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie mit der ersten medizinischen Abteilung im Donauspital zusammengelegt. Die Ambulanzen für Rheumatologie und Osteologie seien laut KAV bereits seit Anfang November im Sophienspital untergebracht.

Teil der Wiener Spitalsreform

Hintergrund dieser Maßnahmen ist das Wiener Spitalskonzept. Bis 2030 werden in der Bundeshauptstadt die Krankenhausstandorte von zwölf auf sieben Gemeindespitäler reduziert. Neben dem Kaiserin-Elisabeth-Spital werden auch das Krankenhaus Floridsdorf, die Semmelweis-Frauenklinik und das Orthopädische Krankenhaus in Gersthof geschlossen. Sie übersiedeln in das neue Krankenhaus Nord, das zurzeit am ehemaligen ÖBB-Areal in der Brünner Straße gebaut wird. Auch das SMZ Sophienspital muss seine Pforten in den kommenden Jahren schließen.

Auf einem Teil des Standorts des jetzigen Kaiserin-Elisabeth-Spitals in der Huglgasse wird ein neues modernes Pflegewohnhaus mit sozialmedizinischer Betreuung entstehen. Dort sollen künftig 336 Menschen betreut werden. Das Pflegewohnhaus Rudolfsheim-Fünfhaus wird bis zum Jahr 2015/16 fertiggestellt sein, hieß es. Außerdem sollen im südlichen Teil des Areals in den kommenden Jahren Wohnungen entstehen.

 

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