Heißes Comeback: 30.000 schwitzten bei der Pride-Parade

Männer und eine Frau feiern bei der Gay Pride Parade in Wien.
Jubiläumsausgabe der "Vienna Pride": Zum 25. Mal umrundete die Regenbogenparade heuer den Ring. Diesmal unter besonderen Voraussetzungen.

Am Beginn standen Grüße aus der Ferne: "Wir sind alle anders, ist das nicht wunderbar? – Ich wünsche euch allen einen herrlichen  heißen Tag!" (Dagmar Koller aus dem kalten Portugal),

"Möge es die lauteste leise Parade aller Zeiten werden!" (Intendant Alfons Haider aus Mörbisch) und "Lebt euer Leben so offen ihr wollt, es steht euch zu – aber haltet die Gesprächsbasis zu euren Gegnern aufrecht!" (Günter Tolar).

Die 25. Regenbogen-Parade, nun unter dem Titel Vienna Pride der ganze Stolz der LGBTQ-Community (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer), mobilisierte am Samstagnachmittag Tausende zum solidarischen Rundgang gegen die Fahrtrichtung des Rings – und gegen die Windrichtung aus Ungarn, das mit restriktiver homophoben Gesetzgebung schockiert.

"Die Lage dort ist prekär", sagt etwa der Travestie-Künstler und Ex-Dancing Star Tamara  Mascara (33), der im Putzteufel-Trio auf Highheels aus Kork  auftrat, „wir wollen diese gefährliche reaktionäre Entwicklung wegfegen.“ Gewaltfrei, versteht sich.

Drei Dragqueens posieren vor dem Wiener Rathaus für ein Foto.

Menschen nehmen an der Regenbogenparade mit Regenbogenfahnen teil.

Ein Mann in knapper Bekleidung nimmt an der Regenbogenparade teil.

Ein Polizist fotografiert die Regenbogenparade in Wien.

Ein Mann mit Regenbogenflagge und Hosenträgern vor dem Wiener Rathaus.

Ebenfalls vor Ort am frühen Samstagnachmittag: Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)...

Mehrere Personen mit Regenbogenfahnen und -accessoires bei einer Pride-Parade.

... und auch SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner.

Eine Person mit Regenbogen-Accessoires vor dem Wiener Rathaus bei der Regenbogenparade.

Menschen nehmen an der Regenbogenparade mit Regenbogenflaggen in Wien teil.

Zwei Frauen umarmen sich, gehüllt in eine Regenbogenflagge, auf einer Pride-Parade.

Eine Gruppe von Menschen posiert während einer Pride-Parade vor der Kulisse der Wiener Hofburg.

Eine Gruppe von Menschen feiert auf einer Pride-Parade mit bunten Kostümen und Regenschirmen.

Eine Dragqueen in einem hellblauen Kleid mit rosa Perücke nimmt an einer Parade teil.

Menschen in auffälligen Kostümen nehmen an einer Parade teil.

Mehrere Personen in auffälligen Kostümen nehmen an einer Pride-Parade teil.

Eine belebte Straßenszene mit Menschen, Palmen und Regenbogenflaggen in Wien.

Zwei orange gekleidete Arbeiter reinigen eine Straße von Müll.

Eine lächelnde Person fährt mit einem Fahrrad voller Regenbogenflaggen und Seifenblasen auf einer Parade.

Zwei Männer in Lederkleidung und mit Flaggen nehmen an einer Parade teil.

Menschen demonstrieren mit Regenbogenflaggen und einem Banner gegen LGBTIQ-Hass.

Eine Gruppe von Menschen nimmt an einer Pride-Parade in Wien teil.

Ein Mann in roter Unterwäsche und Stiefeln tanzt auf einer Pride-Parade in Wien.

Eine Frau mit bunten Schmetterlingsflügeln posiert auf einer Pride-Veranstaltung.

Eine Menschenmenge feiert die Regenbogenparade in Wien.

Ein Teilnehmer der Gay Pride Parade in Wien.

Zwei Dragqueens posieren während der Gay Pride Parade in Wien.

Ein Außenbereich des Weltmuseums Wien mit Bar, Sitzgelegenheiten und einer Regenbogenflagge.

Ab 14.00 ging es bei drückend heißen Temperaturen von 32 Grad (im Schatten) los. Die Parade bewegte sich gegen einmal rund um Ring und Kai und wieder zurück. Auf die sonst üblichen geschmückten Wagen wurde aus Sicherheitsgründen verzichtet. Die Jubiläumsausgabe wurde zu Fuß bestritten. 

Ab 17.00 Uhr startete dann zurück am Rathausplatz die Abschlusskundgebung - mit einer Reihe prominenter Gäste, auch aus der Politik. Im flirrenden Farbenmeer zeigte die Sozialdemokratie mit Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, Menschenrechtsaktivistin Mireille Ngosso & Stadtrat Peter Hacker Flagge.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen drückte per Videobotschaft seine Unterstützung aus.

Punkt 18.30 Uhr war die Veranstaltung zu Ende, mit Songs von Lady Gaga und Miley Cyrus wurden die Feiernden in den Abend entlassen. Pride-Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl freute sich in einem Statement gegenüber der APA, dass "trotz einem Krisenjahr so viele Menschen teilgenommen und die Jubiläums-Regenbogenparade wieder einmal zur größten Demonstration Österreichs gemacht haben". 

30.000 waren dabei

Rund 30.000 Teilnehmer waren laut Schätzungen der Polizei dabei. Die Kundgebung lief äußerst friedlich ab. 

Was den Schutz vor Corona betrifft, so wurde vom Veranstalter sogar das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen, dem wurde jedoch nur von wenigen Teilnehmern nachgekommen, schließlich lief die Veranstaltung auch im Freien ab. Zwischenfälle gab es während der Parade keine, vonseiten der Polizei wurde lediglich eine Festnahme wegen aggressiven Verhaltens andernorts, bei der Gegenveranstaltung des christlichen Vereins "Pro Vita", dem "Marsch für die Familie" am Stephansplatz vermeldet.

Störaktion mit Anti-Pride-Banner

Was die Regenbogenparade betrifft, so gab es bei der Schlusskundgebung am Rathausplatz dann doch einen Vorfall, bei dem drei Aktivisten ein Anti-Pride-Banner entrollten und mit Pyrotechnik auf dieses aufmerksam machten, diese Aktion wurde von der Exekutive jedoch bald beendet. Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr verurteilen Vorfall in einer Aussendung: "Hassgefühle und Intoleranz haben in unserer Stadt keinen Platz. Denn Wien liebt dich, egal wen du liebst", hieß es in einer gemeinsamen Aussendung. 

Regenbogenparade in Wien

Kommentare