Die Brücke für die Schwimmenden Gärten im Donaukanal ist da
Mitten aus dem Donaukanal erhob sich Montagvormittag ein Baukran – und zwar bei der Kaiserbadschleuse, auf Höhe des Schottenrings.
Ein ungewöhnlicher Anblick, der sogar den einen oder anderen Radfahrer dazu brachte, stehen zu bleiben.
Der Anlass: Diese Woche wird die Kaiserbadschleuse mit der Promenade des Donaukanals verbunden. Und dafür wurden nun mit dem Motorschiff „Theresa“ und einem riesigen Güterschiff samt Kran erste Bauteile angeliefert. Daraus entstehen zwei Brücken.
Hintergrund der Bauarbeiten ist das Projekt Schwimmende Gärten, das gerade auf der Kaiserbadschleuse entsteht.
Leerstehende Betonfläche
Bisher lag die rund 1.000 Quadratmeter große Fläche im Donaukanal brach und war nicht öffentlich zugänglich.
Das ändert sich bald: Die Schleuse wird aktuell überplattet und dann mit Bäumen, großen Stauden und Gräsern bepflanzt.
Zusätzlich werden Sitz- und Liegemöbel aufgestellt. Für die Wienerinnen und Wiener soll so ein frei zugänglicher Ort zum Entspannen entstehen.
Und: Die Umgestaltung soll laut der zuständigen Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) helfen, das Stadtklima zu verbessern. Denn der Bereich rund um die Kaiserbadschleuse ist weitgehend zubetoniert.
Die Begrünung, so Sima, soll den Luftstrom entlang des Donaukanals verbessern.
Vorbild für das Projekt sind die schwimmenden Gärten auf der Seine in Paris.
18 Meter lange Teile
Das 126 Meter lange Güterschiff hat am Montag den ganzen Tag bei der Kaiserbadschleuse geankert.
Nach und nach wurden die Brückenplatten mit dem Kran aus dem Schiff gehoben. Eine davon ist satte 18 Meter lang.
Derartig sperrige Teile zu transportieren, ist grundsätzlich sehr aufwendig. Noch komplizierter als mit dem Schiff wäre es gewesen, die Teile auf dem Landweg zu liefern.
Das wurde anfangs nämlich in Erwägung gezogen – aber dann wieder verworfen. Denn dann wären am Franz-Josefs-Kai Nachtarbeiten notwendig gewesen, und der Radweg hätte für ganze zwei Wochen gesperrt werden müssen.
Mit dem Güterschiff dauert die Anlieferung nur zwei Tage. Schon Mittwoch kommt es wieder und bringt die restlichen Teile.
Ende September sollen die Arbeiten an den schwimmenden Gärten dann schließlich ganz abgeschlossen sein.
Streit mit Vorpächter
Die schwimmenden Gärten sind übrigens ein lang gehegtes Projekt von Stadträtin Ulli Sima: Fünf Jahre sind vergangen, seit sie das Vorhaben bei der SPÖ-Klubklausur ankündigte.
Doch lange sah es so aus, als ob es nie Realität werden würde. Der Grund war ein langwieriger Rechtsstreit mit dem Vorpächter.
Der Disput konnte inzwischen aber beendet werden.
von Theresa-Marie Stütz
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