Nein, ich weiß es nicht. Er arbeitet derzeit noch an der Rede. Strache wird der Hauptredner sein, auch ich werde eine Rede halten.
Gehen Sie davon aus, dass Strache verkünden wird, für Ihre Fraktion in die Wien-Wahl zu ziehen?
Es ist meine Hoffnung. Ich verstehe es, falls er sich noch etwas Zeit lassen will. Aber ich bin mir sicher, es wird ihm gelingen, seine Ankündigungen in der Rede so zu formulieren, dass er die richtigen Erwartungen weckt.
Sie haben für Straches Auftritt einen spannende Metapher gewählt: Er werde zurückkehren wie ein "Phönix aus der Asche". Um in Ihrem Sprachbild zu bleiben: Strache hat mit dem Ibiza-Video den Brand in der FPÖ doch selbst gelegt, oder?
Natürlich war Ibiza nicht super. Aber die Sache ist größtenteils vergessen und darf kein Grund dafür sein, dass jemand komplett aus der Politik verschwinden muss. Es wurde nichts strafrechtlich Relevantes gesagt in dem Video. Und das ist entscheidend.
Zur Wien-Wahl: Können Sie all Ihren potenziellen Wählern einen ersten Einblick geben? Wofür steht Ihre Fraktion und wie unterscheidet sie sich von der FPÖ?
Es wird sich eher die FPÖ schwer tun, sich von uns zu unterscheiden. Wir stehen für all das, wofür die FPÖ noch vor einem Jahr stand - also in jener Zeit, in der Strache noch Obmann war. Die FPÖ hat sich nach Ibiza in Klausur zurückgezogen um sich neu wiederzuerfinden und um ein neues Programm auszuarbeiten. Das DAÖ-Programm ist das Strache-Programm. So gesehen sind wir die echte FPÖ, nur der Name ist anders.
Haben Sie noch Kontakt zu den Wiener FPÖ-Funktionären, etwa zu Parteichef Dominik Nepp? Gibt es noch eine Gesprächsbasis?
Wenn man sich über den Weg läuft, ist man nicht unfreundlich und gibt einander die Hand. Aber dabei belassen wir es in letzter Zeit.
Wenn Sie selbst auf Ihre politische Karriere zurückblicken: Was war Ihr größter politischer Erfolg?
Dass ich das Vertrauen bekommen habe, als blauer Spitzenkandidat in die Wirtschaftskammerwahl zu ziehen. Ich war zudem FPÖ-Fraktionssprecher für Stadtentwicklung und Verkehr. Ich war also alles andere als ein Hinterbänkler. Ich bin im Gemeinderat direkt in der ersten Reihe hinter den Stadträten gesessen. Das würde ich als Erfolg werten.
Zuletzt sind weitere FPÖ-Bezirksräte zu Ihnen übergelaufen. Sie haben angekündigt, für die Wahl Kandidaten mit Strahlkraft zu präsentieren, die nicht aus der FPÖ kommen. Können Sie schon erste Details verraten?
Es sind vielversprechende Persönlichkeiten, die noch nie in der Politik waren. Glauben Sie mir, wir werden für die eine oder andere Überraschung sorgen. Aber damit warten wir bis zum Wahlkampf.
Der Name Ihrer Fraktion DAÖ sorgt in der Öffentlichkeit für viele Lacher. Haben Sie es schon bereut, dass Ihnen kein klingenderes Parteikürzel eingefallen ist?
Es gibt klingendere Namen, das stimmt. Aber in den vergangenen Jahrzehnten haben sich so viele Parteien und Vereine gegründet, deren Kürzel geschützt sind. Es ist gar nicht so einfach, noch ein freies klingendes Drei-Buchstaben-Kürzel zu finden.
Am Freitag findet der Akademikerball statt, der von der Wiener FPÖ veranstaltet wird. Werden Sie hingehen?
Aus heutiger Sicht sehe ich mich nicht dort. Aber es kann sein, dass wir uns morgen noch anders entscheiden. Jetzt warten wir mal ab, was bei unserer Veranstaltung passieren wird.
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