Coronavirus: Radiologiekongress erwägt rechtliche Schritte nach Absage

Radiologie ­ ohne Diagnose keine Therapie
23.000 Radiologen hätten bei Kongress in Wien tagen sollen. Wegen einer fehlenden behördlichen Anordnung sind nun rechtliche Schritte geplant.

Rund 23.000 Radiologen aus mehr als 180 Nationen sollten, wie jedes Jahr im März, nach Wien-Donaustadt kommen. Und zwar, um sich beim Europäischen Radiologenkongress (ECR) im Austria Center fortzubilden. Doch der Kongress wurde wegen des Coronavirus abgesagt.

Allerdings fehlt eine behördliche Anordnung zur Absage. Denn die Stadt Wien erklärt, dass es derzeit keinen Grund gibt, Großevents zu verbieten. „Wir treffen solche Entscheidungen nach medizinischen Gesichtspunkten, nicht nach wirtschaftlichen“, sagt ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). 

Abgesagt wurde der Kongress dennoch, denn für die Veranstalter ist die behördliche Checkliste für Großevents nicht durchführbar, wie der Geschäftsführer der Europäischen Gesellschaft für Radiologie und Organisator Peter Baierl meint.

Rechtliche Schritte

Wie die ESR nun mitteilt, prüfen sie die Einleitung rechtlicher Schritte. Denn, weil es keine behördliche Anordnung gibt, bleiben die Veranstalter nun auf den Kosten sitzen. 

„Wir haben trotz intensiver Bemühungen keine klare Anweisung oder Entscheidung von einer österreichischen Behörde erhalten, ob der Kongress zum Schutz vor der Weiterverbreitung des Coronavirus abzusagen ist oder nicht, obwohl wir mehrfach und an alle zu informierenden Stellen auf die Risikolage und Gefährdung der öffentlichen Gesundheit hingewiesen haben“, zeigt sich Baierl ob der fehlenden Unterstützung durch die Verantwortlichen fassungslos.

 

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