"Corona-Opfer": Szenelokal "Weberknecht" ist pleite

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Das vor allem bei Studierenden beliebte Lokal ist nach eigenen Angaben stark von der Pandemie betroffen. Die gute Nachricht: Eine Weiterführung ist geplant.

Das Wiener Szenelokal "Weberknecht" ist insolvent und hat heute, Freitag, einen Antrag auf die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien eingebracht. 

Der "Weberknecht" ist ein insbesondere in der Studenten- und Jugendszene beliebter Musik-Club.

"Corona-Opfer"

Laut dem Kreditschutzverbandes KSV 1870 ist das Lokal durch die COVID-19 Pandemie stark betroffen. Die durch den Lockdown und in den letzten Monaten verursachten Verluste konnten nicht mehr abgedeckt werden. Dem "Weberknecht" sollen mit Ausnahme der Kurzarbeitshilfe keine weiteren öffentlichen Unterstützungsmaßnahmen gewährt worden sein.

Der Grund dafür sind vergangene Finanzstrafen gegen "Weberknecht"-Chef Toni Schöffmann. "Mein Buchhalter hat die Buchhaltung nicht ordentlich gemacht. In Folge musste ich eine Finanzstrafe zahlen und kam deshalb nicht mehr für den Fixkostenzuschuss der Regierung in Frage", erzählt der Barbetreiber. 

Die Verbindlichkeiten sollen bei rund 440.000 Euro liegen. Von der Insolvenz sind 21 Gläubiger sowie fünf Dienstnehmer betroffen. Die betroffenen Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 28.12.2020 beim Handelsgericht Wien anmelden.

Weiterführung geplant

Allerdings soll das Unternehmen fortgeführt werden. Die Finanzierung der angebotenen Sanierungsplanquote von 20 Prozent zahlbar in zwei Jahren soll aus dem Fortbetrieb erfolgen. Erste Maßnahmen zur Restrukturierung sollen schon vor Insolvenzeröffnung eingeleitet worden sein. So wurden bereits 2019 die Mitarbeiter sukzessive von 55 auf 20 abgebaut. "Danach lief es richtig gut, doch dann kam Corona", beschreibt Schöffmann die vergangenen Monate. Er habe sich zuletzt sogar einen Kredit genommen, um seine restlichen Mitarbeiter zu bezahlen.

Der KSV1870 wird in den nächsten Wochen gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter prüfen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können. Schöffmann plant parallel eine Spendenaktion für seine Bar, auch mit potenziellen Sponsoren sei er bereits im Gespräch.

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