Clubkultur: Horst-Club-Betreiber übernehmen Albertina-Passage

Clubkultur: Horst-Club-Betreiber übernehmen Albertina-Passage
Die Albertina Passage soll „erwachsener“ als das „Horst“ werden. Der Club Schwarzenberg wird ein Hip-Hop-Schuppen.

Jedes Ende hat einen Anfang. Für das „Horst“, den Pop-up-Club in der Rotgasse, hat es sogar zwei. Denn die Betreiber schließen zwar ihre temporäre Diskothek im Jänner (diesmal wirklich, heißt es, davon die Rede war ja schon öfters, Anm.), aber übernehmen dafür die Albertina Passage (1., Opernring/Operngasse) und den Club Schwarzenberg (3., Schwarzenbergplatz 7).

An beiden Orten wird gerade umgebaut. Neben einer optischen wird es auch eine inhaltliche Neuausrichtung geben, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen soll.

„Erwachsener“

Während im Schwarzenberg das Thema Hip-Hop breit ausgerollt werden wird, soll in der ehemaligen Albertina Passage in den kommenden Wochen ein „erwachsenes Horst“ entstehen, so die beiden Club-Manager  Lukas Sticksel und Benjamin Sagan. Soll heißen: Der oft mit wenigen finanziellen Mitteln umgesetzte Pop-up-Charme des Horst-Club hat ausgedient.

In der Albertina Passage wird es gediegener zugehen als zuletzt im Horst. Das Wort „chic“ möchten die Club-Manager in diesem Zusammenhang aber nicht in den Mund nehmen. „Wir sind einfach erwachsener geworden in den vergangenen Jahren und das wird sich auch in beiden Konzepten widerspiegeln“, sagt Benjamin Sagan zum KURIER.

Clubkultur: Horst-Club-Betreiber übernehmen Albertina-Passage

Benjamin Sagan (mit Schirm)  und Lukas Sticksel bauen in der  Albertina Passage komplett um

Der Club Schwarzenberg wird ebenso wie die Albertina komplett umgebaut und mit den Vorgängern nichts mehr gemeinsam haben. „Wir arbeiten aktuell am Konzept, an einem Namen. Mehr als Ideen gibt es aber noch nicht“, sagt Lukas Sticksel.

Im Gegensatz zum Horst soll es in der Albertina auch etwas zu essen geben. „Dinner-Club wird’s aber keiner werden“, sagt Sagan. Geplant sei ein „kleines, feines Speiseangebot“. Wie die beiden Clubs heißen werden, steht übrigens auch noch nicht fest.

Das „Horst“ in der Rotgasse schließt am Wochenende vom 17. und 18. Jänner 2020 endgültig. Denn dort, wo bisher getanzt wurde, werden künftig Autos abgestellt. Eine Immobilienfirma errichtet eine Tiefgarage.

Von Lärm und Anrainern

In der aktuellen Debatte um die Etablierung einer Schnittstelle zwischen der Stadt Wien, den Behörden und Club-Betreibern (etwa einem Nachtbürgermeister) haben Lukas Sticksel und Benjamin eine klare Meinung: „So eine Anlaufstelle sollte es eigentlich in jeder Großstadt geben“, sagt Sticksel. Allerdings: auch Clubs müssten Verantwortung übernehmen, gegenüber den Gästen und den Anrainern. „Am wichtigsten sind die Nachbarn. Nur glückliche Nachbarn ermöglichen glückliche Partynächte.“

Vor Inkrafttreten des Nichtrauchergesetzes haben die Club-Manager „enormen Respekt“. Damit sich drinnen jeder an das Rauchverbot hält, überlegen sie jetzt, halb im Spaß, eigene „Tschickschnipser“ im Club einzusetzen. Die sollen jedem Gast, der sich unerlaubt eine Zigarette anzündet, den Tschick aus der Hand schnipsen.   

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