Brigittenau: Hoch die Wände in der Wiener Boulderbar

Kletterstil: Eine Seil-Sicherung gibt es beim Bouldern nicht, lediglich Kletterschuhe sind nötig
Die Kletterhalle in der Hannovergasse bietet Sportlern 200 Routen – die wöchentlich wechseln.

Schuhe in knalligen Farben, die am Rucksack baumeln, Sportshorts, T-Shirt: Wer in diesem Aufzug die Hannovergasse entlang geht, hat einen bestimmten Innenhof am Ende der Straße als Ziel. Jenen an der Nummer 21 nämlich, auf Höhe des Marktes, in dem die Boulderbar untergebracht ist.

Nach der Kassa (Tageseintritt: 9,90 Euro) wird klar, was mit diesem Namen gemeint ist: Vom kleinen Gastro-Bereich aus können Besucher durch große Glasscheiben die Kletterer in der Halle beobachten. Diese hangeln sich ohne Seil, dafür in maximal viereinhalb Meter Höhe von Griff zu Griff.

Trendsport

Sich in Absprunghöhe zu bewegen, heiße aber nicht, „dass man machen kann, was man will“, betont Filialleiter Thomas Stoll. „Ungefährlich ist es nicht.“ Seine Mitarbeiter vermitteln daher in speziellen Kursen für Anfänger (175 Euro), wie man die Kletterwand bezwingt. Und das wollen immer mehr Leute: Bouldern hat sich mittlerweile zu einem Trendsport entwickelt. „Von Jahr zu Jahr kommen mehr Besucher“, erzählt Stoll.

Er führt den Boulder-Boom darauf zurück, dass der Sport – im Unterschied zum Seilklettern – ohne teuere Ausrüstung ausgeübt werden kann. Lediglich ein Paar Kletterschuhe ist nötig (Leihgebühr: Drei Euro). Gemeinsames Bouldern sei außerdem auch bei unterschiedlichen Fertigkeiten innerhalb einer Gruppe möglich, sagt Stoll. Denn leichte und schwere Boulder – wie die Routen heißen – liegen in den Hallen auf engem Raum bei einander – so auch in der Hannovergasse.

Rund 200 verschiedene Boulder sind dort auf 1300 Quadratmetern Kletterfläche untergebracht. Im Hof befindet sich auch ein kleiner Außenbereich. Selbst Stammgästen dürfte mit diesem Angebot nicht so schnell langweilig werden: Stoll und sein Team stecken die Griffe etwa einmal pro Woche um.

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