Bis zu 800 Roadrunner sorgen für Ärger auf Wiens Straßen

Sie verfügen meist über getunte Fahrzeuge, treffen sich gern in der Nacht und betrachten Geschwindigkeitslimits eher nur als Empfehlung: Immer wieder sorgen sogenannte Roadrunner für Unmut auf den Straßen.
Die FPÖ will deshalb nun Anfragen zu diesem Thema im Nationalrat als auch im Wiener Gemeinderat einbringen.
Laut FPÖ sorgen massive Lärmbelästigung sowie gefährliche Beschleunigungsmanöver durch die Szene rund um die Heiligenstädter Straße in Döbling seit Jahren für Ärger bei den Anrainern. In der Anfrage geht es unter anderem auch darum, wie viele Einsätze der Polizei es dazu in der Vergangenheit bereits gegeben hat.
"Regelmäßige Schwerpunktaktionen"
Von der Exekutive heißt es dazu auf KURIER-Anfrage: „Es finden in regelmäßigen Abständen gezielte Schwerpunktaktionen gegen die Szene statt – sowohl als geplante Einsätze als auch im Rahmen des Streifendienstes. Aus einsatztaktischen Gründen wird auf eine konkrete Nennung von Frequenz oder Zeiträumen verzichtet.“
„Keine Häufung von Fällen“
Man geht seitens der Polizei davon aus, dass die Roadrunner-Szene rund 500 bis 800 Mitglieder hat. „Die sogenannte ,Roadrunner‘-Szene ist in Wien weiterhin existent, allerdings lässt sich derzeit keine signifikante Häufung von Vorfällen feststellen. Aus einsatztaktischer Sicht ergibt sich der Eindruck, dass die Szene in ihrer Aktivität stagniert“, sagt dazu Polizeisprecher Markus Dittrich.
Konkrete Zahlen, wie viele Anzeigen etwa im vergangenen Jahr gegen Roadrunner verhängt wurden, liegen nicht vor. Bei der Polizei verweist man auf allgemeine wienweite Zahlen in dem Zusammenhang: So gab es im Vorjahr insgesamt 3.049 Führerscheinabnahmen, 639.516 geahndete Übertretungen im Bereich Geschwindigkeit sowie 22 vorläufige Fahrzeugbeschlagnahmen.
Hotspots in Wien
Als wiederkehrende Hotspots bzw. Treffpunkte gelten der gesamte Gürtelbereich, die Filmteichstraße und die Laaer-Berg-Straße in Favoriten, die Heiligenstädter Straße in Döbling sowie die bezirksübergreifende Triester Straße.
Die Maßnahmen, die die Politik gegen die Roadrunner ergriffen hat, funktionieren laut Polizei. „Die jüngsten gesetzlichen Verschärfungen, etwa hinsichtlich verbotener Fahrmanöver wie „Wheelies“, „Donut-Fahrten“ oder dem Ausstoß von Feuerstößen aus Auspuffanlagen sowie der Möglichkeit zur vorläufigen Beschlagnahme von Fahrzeugen zeigen erste Wirkung“, betont der Polizeisprecher. In den statistischen Auswertungen, etwa im Bereich der Führerscheinabnahmen, sei ein leichter Rückgang erkennbar.
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