Auf dem Wiener Rathausplatz lacht das Steirerherz

Der Steiermark-Frühling kann das ganze Wochenende besucht werden.
Am Steiermark-Frühling werden Kürbiskernöl, Backhendlsalat und Schilcher-Wein serviert.

Schon auf dem Weg zum Rathausplatz sieht man, wer am Donnerstag zur Eröffnung des 23. Steiermark-Frühlings unterwegs ist: Die Herren tragen Trachten-Gilet und Lederhose, die Frauen Steirerhut. Dazu nur selten ein Dirndl. Das dürfte am kalten Wind liegen, der durch die Straßen pfeift.

Ein paar Damen konnten sich dennoch überwinden: „Wenn man schon hingeht, dann muss man auch wissen, wie man sich anzieht“, sagt Karin Blaschke. Zum Beweis knöpft die Wienerin ihren Mantel auf und zeigt ihr blaues Dirndl.

Auf dem Wiener Rathausplatz lacht das Steirerherz

Karin Blaschke in ihrem blauen Dirndl-Gewand.

An den Stehtischen um die Buden ist zwar noch genug Platz. Doch jene Besucher, die gekommen sind, unterhalten sich gut: „Angeblich sind wir ja freundlich und gemütlich“, sagt Friederike Ertl aus der Oststeiermark und lacht.

Auf dem Wiener Rathausplatz lacht das Steirerherz

Friederike Ertl (l.) hat sichtlich Spaß.

Die 69-Jährige verkauft beim Ilztaler Hofladen Kürbis-Topfen-Aufstrich (Hütte 23; 2,50 Euro/Brot) und steirischen Fisch – den besten der ganzen Steiermark, wie sie versichert. Im Hintergrund spielt die Blasmusik Grafendorf einen Marsch.

Auf dem Wiener Rathausplatz lacht das Steirerherz

Das Brot mit Kürbiskern-Topfen-Aufstrich.

Volksfest-Stimmung

Insgesamt 1.500 steirische Aussteller präsentieren sich bis Sonntag am Rathausplatz. Darunter: Hotels, Almhütten, Gastwirte und Weinbauern.

Die Volksfest-Atmosphäre zieht freilich auch Politiker an: Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) ist als offizieller Vertreter angereist. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) versucht sich am Bieranstich – und bleibt dabei nicht ganz trocken.

Auf dem Wiener Rathausplatz lacht das Steirerherz

Bürgermeister Michael Ludwig wurde beim Bieranstich leicht nass gespritzt.

Auch sein Vorgänger Michael Häupl schaut auf einen Sprung vorbei.

Nicht wegen der politischen Bühne, sondern wegen Bier und Wein ist dagegen Dominik Steiner angereist: „Wir sind zum Trinken nach Wien gekommen“, stellt der 27-jährige Steirer klar. Auswahl gibt es genug.

Quer durch die Steiermark kosten

Beim Weingut Zweiger bekommt man ein Achterl Sauvignon Blanc (Hütte 1; 4 Euro/Glas). Das Schilcherland bietet – wie der Name schon sagt – den typisch weststeirischen Schilcher an (Hütte 4; 3,50 Euro/Glas). Gelben Muskateller kredenzt das Weingut Jauck (Hütte 47; 3,50 Euro/Glas).

Auf dem Wiener Rathausplatz lacht das Steirerherz

Eine stilbewusste Besucherin trägt Steirerhut und genießt Schilcher-Wein.

Natürlich zeigt sich die Steiermark auch kulinarisch von ihrer besten Seite: Im nachgebauten Dorfwirtshaus wird Backhendlsalat serviert (Hütte N; 12,80 Euro). Im sogenannten Hollhaus der Tauplitzalm schaufelt der Koch Hüttengröstl – mit Schinken, Braunschweiger-Wurst und Erdäpfeln – aus einer gusseisernen Pfanne (Hütte 40; 7,50 Euro).

Auf dem Wiener Rathausplatz lacht das Steirerherz

Das Hüttengröstl wird direkt aus der Pfanne serviert.

Besucher, die ein Stück Steiermark mit nach Hause nehmen  wollen, können beim Landwirt Hainzl-Jauk eine Flasche Kürbiskernöl kaufen (Hütte 2; 13 Euro/halber Liter) und bei der Zirbenstation den stark riechenden Steirerkas im Glas (Hütte 44; 6,50/200 Gramm).


Info: 1., Rathausplatz; Öffnungszeiten: Freitag und Samstag 10 bis 22 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr; www.steiermark.com

von Petra Hochstrasser

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