Angehende Pfleger können in Wien künftig "Ausbildungsgeld" beziehen

Angehende Pfleger können in Wien künftig "Ausbildungsgeld" beziehen
Eine neue Arbeitsmarktmaßnahme sieht ein Stipendium von 400 Euro monatlich vor. Aktuell gibt es 26,4 Prozent mehr Arbeitslose in Wien.

Wien fördert künftig Qualifizierungsmaßnahmen im derzeit stark geforderten Gesundheits- und Pflegebereich. Die Initiative "Wiener Ausbildungsgeld" wurde am Dienstag von Bürgermeister Michael Ludwig und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (beide SPÖ) präsentiert.

Über den Wiener Arbeitnehmerförderungsfonds (waff) werden künftig Schulungen mit 400 Euro monatlich unterstützt. Das Stipendium kann zusätzlich zum Arbeitslosengeld bezogen werden.

CORONA: PK DES BÜRGERMEISTERS "AKTUELLES": HANKE / LUDWIG

Peter Hanke und Michael Ludwig (beide SPÖ)

In den nächsten zweieinhalb Jahren werden 4.100 Ausbildungsplätze gefördert. Dotiert ist die Aktion mit insgesamt 31,5 Mio. Euro. Um Mittel lukrieren zu können, muss die Schulung länger als zwölf Monate dauern. Dabei können auch Fachhochschulausbildungen absolviert werden. Das Ausbildungsgeld kann auch für Kindergartenbetreuung in Anspruch genommen werden.

Mehr Arbeitslose

Wie Ludwig ausführte, werden in den betreffenden Bereichen künftig zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt. Alleine in der Pflege entstehe bis 2030 ein Bedarf von rund 9.000 zusätzlichen Kräften, berichtete er. Dem gegenüber stehen aktuell massive Auswirkungen der Coronapandemie auf den Arbeitsmarkt. Im Jänner waren 26,4 Prozent mehr Menschen in Wien ohne Job - konkret 154.688 - als im Jahr davor.

Als Beispiel gebend für den Bund bezeichnete Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl die Ausbildungsinitiative. Auch die Bundesregierung müsse, gemeinsam mit dem AMS, verstärkt den Fokus auf Qualifizierung und Weiterbildung im Pflegebereich setzen - der Gewerkschaftsbund habe dazu mit der Pflegestiftung ein gutes Modell vorgelegt, so Anderl in einer Aussendung am Dienstag.

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