Tote Fische in der Alten Donau: Angeblich schon 200 Karpfen verendet

Die Karpfen der Alten Donau bleiben in diesem Sommer weiter in den Schlagzeilen. Vor zehn Tagen wurde bekannt, dass ihr kollektives Sterben von einem Virus ausgelöst wurde, dem Koy-Herpesvirus.
Eine aktuelle Studie der Veterinärmedizinischen Universität hatte zu diesem wenig erfreulichen Schluss geführt. Illegal eingesetzte invasive Koi Fische würden den Karpfen zusetzen. Gegen dieses Virus können sich die befallenen Fische de facto nicht wehren.
War anfangs von rund 60 toten Karpfen die Rede, die von Helfern sowie von Mitarbeitern der MA 45 aus der Alten Donau gefischt worden waren, sollen es in der Zwischenzeit 200 Exemplare sein.
Jedenfalls wurde diese Zahl Anrainern an der Oberen Alten Donau in vertraulichen Gesprächen so kommuniziert. Diese Zahl wurde allerdings dem KURIER vom Gewässermanagement der Stadt Wien am Dienstag nicht bestätigt.
Ganz gute Chancen
Für den Experten Stefan La Garde von der Österreichischen Fischereigesellschaft (gegründet 1880) ist eine konkrete Todeszahl nicht entscheidend: „So leid es mir um jeden einzelnen Fisch tut, wichtiger ist hier die Frage, ob der gesamte Bestand das Virus überlebt.“ Und da würden die Chancen in einem natürlichen Gewässer wie der Alten Donau gar nicht so schlecht stehen.
Der Altarm der Donau gilt zwar als ein stehendes Gewässer, und mit freiem Auge sind die künstlichen Eingriffe des Menschen leicht zu erkennen. Dennoch besteht für den Karpfen laut La Garde die Möglichkeit, sich in der Alten Donau natürlich zu reproduzieren.
Möglich machen dies nicht zuletzt der Klimawandel und die dadurch erhöhten Wassertemperaturen.
Für Silke Michelitsch, Gewässerökologin an der Universität für Bodenkultur, wäre das Aussterben des Karpfens in der Alten Donau nicht nur ein Verlust für die Freizeitfischerei: „Ist doch der Karpfen auch ein Teil des natürlichen Leitbilds.“
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