Stadtstraßen-Camp mit Hakenkreuzen und NS-Symbolen beschmiert

Stadtstraßen-Camp mit Hakenkreuzen und NS-Symbolen beschmiert
Das Landesamt für Verfassungschutz wurde informiert. Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt.

Während Aktivisten des noch bestehenden Protestcamps der Stadtstraßen-Gegner an der Hirschstettner Straße in Wien-Donaustadt geschlafen haben, dürften Unbekannte die Situation ausgenutzt und das Areal mit NS-Symbolen und Parolen besprüht haben. Das berichteten die Aktivistinnen und Aktivisten am Donnerstag in einer Aussendung.

In der Nacht auf Donnerstadt wurden laut der Klimagruppe Holzbretter und Glasscheiben mit 15 Hakenkreuzen und anderen nationalsozialistischen Symbolen bzw. Codes wie "88", "Heil Hitler" und "Sieg Heil" beschmiert. Außerdem wurde mit Holzpflöcken ein zwei Meter großes Hakenkreuz auf dem Boden ausgelegt. Auf einer der Schmierereien war demnach auch zu lesen "Wir kommen wieder".

Stadtstraßen-Camp mit Hakenkreuzen und NS-Symbolen beschmiert

Dieses zwei Meter große Hakenkreuz wurde auf dem Boden ausgelegt

Rasche Aufklärung gefordert

Die Klimaaktivisten haben bei der Polizei Anzeige erstattet und fordern eine "vollumfängliche und rasche Aufklärung" der Ereignisse. Auf KURIER-Anfrage bestätigte die Wiener Polizei den Vorfall: "Das Landesamt für Verfassungsschutz ist ebenfalls informiert", sagte Polizeisprecher Mohamed Ibrahim.

Die Lobau-Bleibt-Bewegung verurteilte diesen erschreckenden Angriff, der sich in eine Reihe von Angriffen und Drohungen der vergangenen Monate reihe, aufs Schärfste. "Zu Silvester fand ein Brandanschlag statt, bei dem nur durch großes Glück niemand verletzt wurde. Nun wurde unser friedlicher Protest erneut angegriffen. Die verwendeten Symbole deuten darauf hin, dass es sich um Angriffe aus gewaltbereiten und rechtsextremistischen Kreisen handelt", erläuterte Sprecherin Anna Kontriner.

Verletzt wurde bei dem Vandalenakt niemand, wie Kontriner auf APA-Anfrage mitteilte. Das Camp sei in der Nacht zwar besetzt gewesen, da das Areal relativ groß sei, sei der Angriff aber von den dort in einer Hütte übernachtenden Personen nicht bemerkt worden. 

Aktivistin Lena Schilling sagte ihm KURIER-Gespräch, dass in der Nacht 15 bis 20 Aktivisten im Protestcamp geschlafen haben: "Unter der Woche befinden sich dort wenige Aktivisten, am Wochenende sind es bis zu 50 Personen".

Die Hakenkreuze und Parolen seien übermalt worden. "Wir werden von demokratiefeindlichen, gewaltbereiten Gruppen bedroht und angegriffen. Aber wir werden unseren Protest fortsetzen und lassen uns nicht einschüchtern", versicherte Schilling.

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