„Die Begrüßung schafft die Atmosphäre und ist ein entscheidender Teil des ersten Eindrucks. Sie kann Interesse, Respekt und Anerkennung ausdrücken.“ Und so würde sich Thomas Schäfer-Elmayer wünschen, dass wir einander, beispielsweise, wieder häufiger einen guten Tag wünschen.
2. Es mangelt an Tischmanieren
Ein weiteres Problem zeige sich am Esstisch. Die Zahl jener, die mit vollem Mund sprechen oder ihre Ellbogen während des Essens auf den Tisch legen, nehme stetig zu.
Negativ überrascht habe ihn unlängst die Begegnung mit einem Mädchen, während eines Abendessens mit seinen Tanzschülern. Das Mädchen hielt Messer und Gabel merkwürdig, legte das benützte Besteck auf dem Tischtuch ab, etcetera.
Am Ende des Abends meinte Thomas Schäfer-Elmayer zu ihr: „Sie können ja jetzt zu Hause üben.“ Darauf erwiderte sie: „Zu Hause? Da ess ich immer auf der Couch und weiß oft nicht einmal, was ich ess.“
3. Die Kleidung wird im Alltag zu locker
Interessanterweise gebe es ja zwei Trends, sagt Elmayer. Auf der einen Seite würden sich viele auf Events nobler kleiden. So habe die Zahl der Männer, die auf Bällen im Frack erscheinen, stark zugenommen. Früher war es maximal ein Prozent der Besucher, heute seien es oft 30 Prozent. Auf der anderen Seite seien die Menschen jedoch im Alltag immer lockerer gekleidet. „Krawatten werden, zum Beispiel, viel weniger getragen als früher.“ Schade, denn Kleidung trage so viel zur Stimmung bei.
4. Es fehlt an Achtsamkeit
Möglicherweise bedingt durch die Anonymität der Großstadt: „Die Menschen verhalten sich rücksichtsloser, geben weniger aufeinander Acht.“ Dabei können kleine Gesten, wie eine aufgehaltene Tür, viel bewirken. Ein Mehr an Einfühlungsvermögen und Achtsamkeit findet Thomas Schäfer-Elmayer daher wünschenswert.
5. Korrekte Sprache wird vernachlässigt
Mit Sorge beobachtet Schäfer-Elmayer auch eine Verlotterung der Sprache – „wohl vorangetrieben durch Kurznachrichtendienste wie SMS“. Heutzutage müsste ja alles schnell gehen. „Aber unter dem Tempo leiden dann Wortwahl und Grammatik.“ Schade, denn über Sprache wird viel transportiert. Doch: „Wir nutzen dieses Instrument zu wenig.“
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