Star-Anwältin für Attentäter von Boston

Die Pflicht-Anwälte von Dschochar Zarnajew holten Anti-Todesstrafe-Juristin Clarke.

Auf neun Quadratmetern lebt Dschochar Zarnajew jetzt. Angeblich geht es ihm besser, er könne schon sprechen und brauche keine intensivmedizinische Betreuung mehr. Er wird in dem Hochsicherheitsgefängnis 65 Kilometer westlich von Boston rund um die Uhr überwacht. Essen bekommt er über eine Klappe in der Tür.

Den 19-Jährigen erwartet die Todesstrafe. Dagegen will eine prominente Anwältin ankämpfen, die jetzt von der Pflichtverteidigung einberufen wurde und die sich dem Kampf gegen die Todesstrafe verschrieben hat.

Judy Clarke hat die drohende Exekution von „Una-Bomber“ Ted Kaczynski in eine lebenslange Haftstrafe verwandelt. Ebenso wie jene von Jared Lee Loughner, der in Tucson, Arizona, sechs Menschen getötet und der Abgeordneten Gabrielle Giffords in den Kopf geschossen hatte.

Die Ermittler benötigen weitere Beweismittel. Auf einer Mülldeponie suchten sie nach einem Hinweis des Verdächtigen einen Laptop.

Weibliche DNA

Inzwischen fanden sie auf einer der beiden Bomben, die am 15. April in Boston drei Menschen getötet hatten, Spuren einer weiblichen DNA. Allerdings deute das nicht unbedingt auf eine Komplizin hin. Die Spuren könnten auch von der Verkäuferin der Kochtöpfe oder von einem Opfer sein.

Das FBI durchsuchte am Montag die Wohnung, in der Katherine Russell mit Tamerlan Zarnajew und der gemeinsamen Tochter auf engstem Raum lebte. Auch DNA-Proben wurden genommen. Die 24-jährige Witwe des auf der Flucht getöteten 26-Jährigen wurde am Wochenende vernommen. Die Frage ist, ob sie etwas von den Plänen ihres Mannes wusste, ob sie geholfen hat, oder ob sie – wissentlich oder unwissentlich – Beweise vernichtet hat.

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