Trumps persönliches #MeToo: Drei Frauen gegen The Donald

Trumps persönliches #MeToo: Drei Frauen gegen The Donald
Die Frau, die Trump sexuelle Übergriffe vorwirft und sich verleumdet fühlt, erzielte ersten Erfolg.

Erst der Anti-Waffen-Marsch tausender Schüler, die nach dem Massaker von Parkland den Politikern in Washington am Samstag Beine machen wollen. Dann am Sonntag das mit Hochspannung erwartete TV-Interview von Porno-Star Stormy Daniels, in dem die Amerikaner wahrscheinlich zum ersten Mal aus berufenem Mund zu hören bekommen, wie ihr Commander-in-Chief im Bett ist. Der Fall Stormy Daniels allein hat nach Analysen von US-Medien das Zeug, die wacklige Präsidentschaft weiter zu destabilisieren. Die 38-jährige Blondine sorgt seit Wochen für Schlagzeilen, weil Trumps Leib-und-Magen-Anwalt Michael Cohen ihr kurz vor der Wahl 2016 rund 130 000 Dollar Schweigegeld gezahlt hat. Dabei könnte gegen Gesetze verstoßen worden sein, wenn Trump seinem Rechtsvertreter die Summe erstattet hätte. Hat er? Trump bestritt bis vor kurzem vehement, jemals mit der Frau eine Affäre gehabt zu haben. Zuletzt wurde aber anhand von Gerichtsunterlagen bekannt, dass er in einem Schiedsverfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit der ehemaligen Gespielin eine Einigung anstrebt.

Mitten in dieser Gemengelage droht dem amerikanischen Präsidenten weiteres Ungemach. Eine Richterin in New York hat die Klage einer Frau zugelassen, die Trump wegen Verleumdung in einen Prozess ziehen will. Summer Zervos zählte im Wahlkampf 2016 zu einer Gruppe von zehn Frauen, die Trump der sexuellen Belästigung bezichtigt hatten. Die frühere Kandidatin von Trumps TV-Show „The Apprentice“ will 2007 von Trump in einem Hotel in Kalifornien betatscht worden sein. Trumps Kommentar: Alles gelogen. Zervos wolle sich an ihm bereichern. Das Bestreben der Anwälte Trumps, die Klage zu unterdrücken, ist vorläufig gescheitert. „Niemand steht über dem Gesetz“, sagte die zuständige Richterin Jennifer Schecter - das Verfahren geht damit in die nächste Runde. US-Medien spekulieren, dass der Etappenerfolg weitere Frauen dazu veranlassen könnte, mit ihren „Trumpiaden“ an die Öffentlichkeit zu gehen. Trump könnte zu eidesstattlichen Erklärungen gezwungen werden.

Obendrein taucht für Trump der Fall Karen McDougal wieder auf. Das frühere Playboy-Modell behauptet, parallel zu Stormy Daniels ebenfalls in den Jahren 2006 und 2007 eine sexuelle Beziehung mit Trump gehabt zu haben. Das Magazin New Yorker hatte die Geschichte im Februar akribisch nachgezeichnet. Dass sie bislang darüber öffentlich nicht hat sprechen können, liegt an einem speziellen Deal. Die Boulevard-Postille National Enquirer hatte die Story - geknüpft an eine mit 150.000 Dollar versüßte Schweigeverpflichtung McDougals – während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016 gekauft, aber bewusst nie veröffentlicht. David Pecker, der Chef des Blattes, ist ein enger, loyaler Freund von Trump.

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