
© APA/EPA/VASSIL DONEV
Syrer flüchten auch über den Polarkreis
Auf der verzweifelten Flucht vor Krieg und Folter finden Menschen neue Routen nach Europa.
Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien haben einem britischen Zeitungsbericht zufolge auch eine verwegene Route von ihrer Heimat aus über den Polarkreis nach Europa entdeckt. Vom Hohen Norden Russlands aus ließen sie sich mit russischen Autos nach Norwegen bringen, berichtete der Guardian am Montag unter Berufung auf die norwegische Polizei. Der Grenzübertritt in rund 4000 Kilometer Entfernung zu Syrien sei legal.
Dem Bericht zufolge suchen jeden Monat zwischen fünf und 20 Flüchtlinge, meist Syrer, den Weg über den Polarkreis. „Es ist eine relativ neue Sache, es hat vielleicht so vor einem halben Jahr angefangen“, zitiert die Zeitung den Polizeibeamten Thomas Pettersen aus dem Örtchen Kirkenes. Die Polizei bringe die Neuankömmlinge dann mit dem Flugzeug in die Hauptstadt Oslo. Nach Informationen einer Lokalzeitung wurden 2015 bisher 133 Flüchtlinge in Kirkenes gezählt. Norwegen ist nicht Mitglied in der Europäischen Union, nimmt aber am gemeinsamen Verzicht auf Grenzkontrollen („Schengener Abkommen“) in Europa teil.
Unterdessen gibt es auch Informationen, nach denen syrische Flüchtlinge in gecharterten Zügen von Ungarn nach Deutschland gebracht werden. Wie das ARD-Südosteuropastudio berichtete, lagern im Transitbereich des Ostbahnhofs in Budapest bis zu hundert Flüchtlinge. Ungarische Medien zufolge haben am Montag hunderte Flüchtlinge in Budapest die Züge Richtung Deutschland und Österreich gestürmt. Mehr dazu lesen Sie hier.
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