Die beiden Männer hatten Lee Rigby im Mai mit dem Auto angefahren und mit Messern regelrecht zu Tode gehackt.
19.12.13, 16:25
Bestialisch wurde er hingerichtet, auf offener Straße: Lee Rigby. Der 25 Jahre alte Soldat wurde am 22. Mai 2013 in London mit dem Auto angefahren und danach mit einem Fleischerbeil und Messern regelrecht zu Tode gehackt. Laut Anklage versuchten die zwei Täter, ihr bereits am Boden liegendes Opfer zu enthaupten.
Am Donnerstag sind die beiden Angeklagten im Prozess um den grausamen Soldatenmord des Mordes für schuldig befunden worden. Der Richter wird erst im Jänner über das Strafmaß entscheiden. Die beiden Männer, Michael Adebolajo, 29, und Michael Adebowale, 22, hatten die Mordanklage zurückgewiesen.
Cameron: "Vergiftete Rhetorik" überwinden
Premierminister David Cameron rief dazu auf, die Anstrengungen zur Überwindung der "vergifteten Rhetorik" von Extremismus und Gewalt zu verdoppeln. Das ganze Land sei in der Verurteilung der Tat zusammengestanden, sagte Cameron am Rande des EU-Gipfels in Brüssel.
Michael Adebolajo and Michael Adebolawe (L) walk on a street in Woolwich on May 22, 2013, in this still image taken from CCTV footage, released by the court during the Lee Rigby murder trial at the Old Bailey, and received via the Metropolitan Police, in London December 18, 2013. The two Muslim converts were convicted on Thursday of murdering Rigby, a British soldier, in broad daylight on a London street, hacking him to death in a gruesome killing that horrified the nation. A jury at London's Old Bailey criminal court decided that Adebolajo, 29, and Adebowale, 22, were guilty of murdering soldier Rigby on May 22 in Woolwich, southeast London. REUTERS/Metropolitan Police/Handout via Reuters (BRITAIN - Tags: CRIME LAW MILITARY POLITICS RELIGION) ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. NO SALES. NO ARCHIVES. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Die Angeklagten, die beide nigerianische Wurzeln haben und in
Großbritannien zum Islam konvertierten, hatten sich als "Soldaten Allahs" bezeichnet. Ihre Tat sei eine "militärische Operation" gewesen, mit der sie das "tägliche Töten" muslimischer Soldaten rächen wollten. "Auge um Auge, Zahn um Zahn", hatten sie am Tatort im Süd-Londoner Stadtteil
Woolwich gerufen.
Serie von Brandanschlägen nach Mord
Rigby, Vater eines zweijährigen Sohns, trug am Tag seiner Ermordung keine Uniform. Die Täter griffen ihn an, weil er ein T-Shirt einer Wohltätigkeitsorganisation für Soldaten trug. Nach der Bluttat hatte es in London und anderen Teilen Großbritanniens eine Serie von Brandanschlägen auf islamische Einrichtungen gegeben. Im Anklagepunkt des versuchten Mordes an einem Polizeibeamten wurden die beiden Männer für nicht schuldig erklärt. Ihre Verteidiger hatten geltend gemacht, sie hätten sich der Polizei am Anschlagsort genähert, um als "Märtyrer" erschossen zu werden.
Der Vorsitzende Richter Nigel Sweeney hatte die Geschworenen angewiesen, dass die von den Angeklagten vorgebrachten Motive für ihre Entscheidung keine Relevanz haben dürfe. Mordabsicht bleibe Mordabsicht, sagte der Richter - ob sie nun in Trunkenheit oder aus Gründen der Religion gefasst werde.
epa03996151 From left to right: Ian Rigby, stepfather, Lyn Rigby, mother of the victim, and sister Sara McClure deliver a statement outside the Old Bailey, Central Criminal Court in London, 19 December 2013 after Michael Adebolajo and Michael Adebowale were found guilty of the murder of soldier Fusilier Lee Rigby on 22 May. EPA/ANDY RAIN
Die Familie des Opfers zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. "Es ist Gerechtigkeit getan worden. Diese Leute haben unserem Baby ihren Vater genommen, aber die Erinnerung an
Lee lebt in ihm fort", sagte ein Sprecher von
Rigbys Ehefrau. Die Familie hatte während der Beweisaufnahme mehrfach unter Tränen den Verhandlungssaal im Londoner Strafgericht Old Bailey verlassen.
Kommentare