Bolschoi-Ballettchef kennt den Täter

Gut zwei Wochen nach dem Säureanschlag fliegt der Ballettchef des Moskauer Bolschoi-Theaters am Montag zur weiteren Behandlung nach Deutschland. „Es gibt eine Vereinbarung mit einer Klinik in Aachen, wohin eigens auch zwei Spezialisten aus Köln anreisen“, sagte der 42-jährige Sergej Filin. Der Künstler war in Moskau mehrmals operiert worden. Sein Augenlicht konnte gerettet werden.
Aus Sicherheitsgründen fliegt Filin, der von seiner Ehefrau Maria Prorwitsch begleitet wird, mit einem Privatjet und lässt sich von Leibwächtern beschützen. Noch immer ist unklar, wer hinter dem Attentat vom 17. Januar steckt, bei dem Filins Augen und Gesichtshaut mit Schwefelsäure stark verätzt wurden.
Der Ballettstar selbst sagte dem britischen Sender BBC, er kenne den Täter. „Aber ich werde erst darüber sprechen, wenn die Ermittler bereit sind, den Namen zu verkünden“, sagte er. Das Motiv für den Anschlag liege in seiner Arbeit. Der Attentäter habe versucht, ihn als künstlerischen Leiter außer Gefecht zu setzen, so Filin. Er habe jedoch die Absicht, auch künftig die Truppe mit mehr als 200 Tänzern zu führen, betonte Filin.
Als Ballettchef entscheidet der 42-Jährige seit März 2011 über begehrte und lukrative Rollenbesetzungen in dem weltweit bekannten Musentempel. Rivalitäten und Konkurrenzkampf unter den Künstlern sind an der Tagesordnung.
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