Keine Hinweise auf Explosion bei abgestürzter Tupolew
An dem im Schwarzen Meer abgestürzten russischen Flugzeug sind nach offiziellen Angaben keine Spuren einer Explosion oder eines Feuers gefunden worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur TASS am Donnerstag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.
In den vergangenen Tagen haben Taucher neben Wrackteilen auch zwei der drei an Bord befindlichen Flugschreiber geborgen. Sie werden am Institut der russischen Luftwaffe ausgewertet.
"Abnormale Situation"
Der Absturz sei durch ein "anormales Funktionieren" der Maschine verursacht worden. Es habe "mit Sicherheit" keine Explosion an Bord gegeben, sagte der Chef der Flugsicherheit der russischen Luftwaffe, Sergej Bainetow, am Donnerstag unter Berufung auf erste Auswertungen der Flugschreiber. "Aber ein Terrorakt ist nicht zwangsläufig eine Explosion, also schließen wir diese Version nicht aus", fügte Bainetow vor Journalisten hinzu. Ein Anschlag könne auch durch einen mechanischen Eingriff verübt werden, sagte er.
Bainetow hob hervor, die Unglücksmaschine sei von einem erfahrenen Piloten mit 4.000 Flugstunden gesteuert worden. "Alles lief eher normal, aber eine Äußerung des Kommandanten (...) legt nahe, dass sich eine abnormale Situation zu entwickeln begann", sagte der Chef der Flugsicherheit der russischen Luftwaffe. Der gesamt Flug sei nur 70 Sekunden lang gewesen, die "abnormale" Situation zehn Sekunden.
Beim Absturz des Flugzeuges kurz nach dem Start in Sotschi am vergangenen Sonntag kamen alle 92 Insassen ums Leben. Die Maschine war auf dem Weg nach Syrien. An Bord waren auch Sänger und Tänzer des Alexandrow-Ensembles der Armee, das zur Feier des Jahreswechsels für russische Soldaten in Syrien auftreten sollte.
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