Rodman entschuldigte sich für Ausraster

Der ehemalige Basketball-Star trat erneut mit einem Nordkorea-Besuch ins Fettnäpfchen.

Das ehemalige Enfant Terrible des US-Profi-Sports hat sich mit seinem erneuten Versuch der Basketball-Diplomatie in die Nesseln gesetzt. Der Ex-Spieler hatte - wie schon des öfteren zuvor - das bettelarme Nordkorea und dessen Jung-Diktator Kim Jong-un besucht.

Zu Ehren von dessen Geburtstag organisierte Rodman auch gleich ein Basketballspiel mit ehemaligen NBA-Stars. Dabei hauchte er für seinen "Freund fürs Leben" nicht nur ein "Happy Birthday" -Lied vor rund 14.000 Zuschauern in der Sporthalle Pjöngjangs ins Mikrophon, er rastete auch auf die kritische Nachfrage eines CNN-Reporters aus. Denn Kritik an Kim oder dessen grausamen Methoden hält Rodman nicht aus. "Ich scheiß drauf, was Sie denken", fuhr der Basketballer den Journalisten an. Einen Tag später entschuldigte sich Rodman nun dafür: "Ich hatte getrunken. Das ist keine Ausrede, zu dem Zeitpunkt des Interviews war ich sehr enttäuscht", schrieb er am Donnerstag in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AP.

Grausamer Kim

Kim Jong-un und Dennis Rodman sitzen zusammen mit anderen Personen auf einer Tribüne.
epa04012720 A picture made available by the North Korean Central News Agency (KCNA) on 09 January 2014 shows North Korean leader Kim Jong-un (C), next to his wife Ri Sol-ju (L), talking to Dennis Rodman (R), retired Hall of Fame professional basketball player, while watching a friendly game between North Korean players and former NBA players at Pyongyang Indoor Stadium in Pyongyang, North Korea, 08 January 2014. EPA/KCNA
Vergangenen Februar reiste Rodman erstmals nach Nordkorea und erntete viel Kritik. Doch er nahm es locker: "Jetzt bin ich richtig wichtig, oder?", so Rodman bei einer Pressekonferenz in New York. Seitdem reist er immer wieder nach Pjöngjang, wo man sich über jeden prestigeprächtigen Besuch des Amerikaners freut.

Doch in Washington sieht man das anders. US-Senator John McCain fand etwa deutliche Worte für Rodman: "Ich halte ihn für einen Idioten." Der Basketballspieler verstehe nicht, dass er einem "sehr brutalen, skrupellosen jungen Mann" zu Propaganda verhelfe. Amnesty International spricht von einer "verheerenden Menschenrechtslage" in Nordkorea, Millionen hungernden Menschen und rund 200 000 politischen Gefangenen. Während der jüngsten politischen Säuberung hatte Kim im Dezember sogar seinen Onkel und Mentor hinrichten lassen.

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