Ringen um massenhafte Hundetötung

In Rumänien ist die Diskussion um die massenhafte Tötung von Straßenhunden längst zu einem Politikum geworden. Nachdem der vierjährige Ionut Anghel vor rund einer Woche durch die Bisse von Streunerhunden getötet wurde, forderte Staatspräsidenten Traian Basescu die Tötung der Hunde. Das Parlament folgte und erlaubte mit großer Mehrheit die Tötung der Tiere. In Bukarest allein leben 65.000 Hunde. Tierschutzorganisationen reagierten empört, Hunde-Gegner marschierten mit Bildern des getöteten Kindes auf.
Nun ist die Massen-Tötung vorerst aufgeschoben. Das neue Gesetz könne erst in Kraft treten, wenn das Verfassungsgericht dazu Stellung genommen habe, sagte eine Sprecherin Basescus am Montag. Erst danach könne der Staatschef entscheiden, ob er das Gesetz mit seiner Unterschrift in Kraft treten lässt oder an das Parlament zurückverweist. Zuvor hatten 30 Abgeordnete beantragt, das Gesetz vom Verfassungsgericht prüfen zu lassen.
Der Entwurf sieht vor, dass die Kommunen die eingefangenen Hunde lediglich 14 Tage lang in Tierheimen versorgen müssen und sie anschließend einschläfern dürfen. Vorgesehen war zudem, dass die Hunde nur mit Methoden getötet werden dürfen, die diesen keine Qual verursachen.
Bereits einmal gescheitert
Das Problem ist auch hausgemacht: In Bukarest gibt es nur zwei öffentliche Tierheime, in denen insgesamt 350 Hunde - das sind vier Prozent - untergebracht werden können. Für die Sterilisation der Hunde wird viel zu wenig Geld ausgegeben.
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