Plastikgewehr hält 14 Schüssen stand

Ein Mann mit Sonnenbrille hantiert mit einer hellen, möglicherweise ungeladenen Waffe.
Kleinkaliber-Gewehr aus dem 3D-Drucker

Es ist nicht die erste Feuerwaffe, die aus einem 3D-Drucker stammt, aber die bislang effizienteste, von ihrem kanadischen Designer „Grizzly 2.0“ getauft. Bisherige Entwicklungen von Plastikwaffen aus dem Drucker gingen zumeist bereits nach dem ersten Schuss zu Bruch, da das Material dem Explosionsdruck nicht standhielt. Ein Problem, das auch im ersten Versuch mit dem Grizzly-Gewehr auftrat. Das allererste Projektil zerstörte den Lauf und das Griffstück, wie im VIDEO zu sehen ist. Etwa eine Woche hat der Tüftler, der sich selbst „Matthew“ nennt, dann nachgebessert und er scheint die „Schwachstelle“ seines Plastikgewehres tatsächlich ausgemerzt zu haben.

Insgesamt 14 Schüsse konnte er nun in weiteren Tests mit dem Kleinkaliber .22LR abfeuern, bevor Risse im Plastik den Versuch beendeten. „Matthew“, der angeblich einem Brotberuf als Werkzeugmacher nachgeht, vertraut seiner „Grizzly“ sogar so weit, dass er sie 3mal im Stehen in unmittelbarer Nähe zu seinem Gesicht abfeuert.

Der amerikanischen Technologieplattform „The Verge“ teilte er in einem eMail-Verkehr mit, dass er den Lauf seiner Waffe nun um 50% verdickt habe. Außerdem sollen Züge im Lauf für den nötigen Drall des Projektils sorgen und so die Flugbahn stabilisieren. Die Waffe aus Thermoplast will er an seinem Arbeitsplatz gedruckt haben.

So weit so gut, mag man denken, soll er hinter seiner Holzhütte Spaß mit seinem Plastikgewehr haben. Was die Sache jedoch weitaus heikler macht, ist „Matthews“ Ankündigung die Baupläne seiner Waffe demnächst im Netz zu veröffentlichen. Derartige Plastikwaffen stellen Sicherheits-Behörden auf der ganzen Welt vor massive Probleme.

Bei der vor Kurzem von der österreichischen Polizei getesteten 3D-Plastik-Handfeuerwaffe „Liberator“, stellte der Sachverständige des BMI fest, dass ein solches Plastikungetüm tödlich sein kann. Er hatte zuvor die notwendigen Pläne im Internet heruntergeladen. Bis zu 100.000 Bauanleitungen ließen sich zeitweise für diese Pistole im Netz finden, bevor man – vor allem seitens der US-Regierung – begann dagegen vorzugehen. Allerdings erlebt die „Liberator“ keinen zweiten Schuss. Das „Grizzly 2.0“ zur Zeit mindestens 14.

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