Papst traf homophobe Standesbeamtin Davis in USA

Laut einem Zeitungsbericht traf Franziskus jene Strenggläubige, die Homosexuellen die Trauung verweigerte.

Während seines USA-Besuches hat Papst Franziskus laut einem Bericht der New York Times die als Gegnerin von gleichgeschlechtlichen Eheschließungen bekannt gewordene Standesbeamtin Kim Davis empfangen. Sie und ihr Ehemann Joe hätten den Papst am Donnerstag zu einem 15-minütigen Treffen in der Botschaft des Vatikan besucht, sagte Davis' Anwalt Mathew Staver der Zeitung vom Mittwoch.

Für Mut gedankt

Eine Frau steht mit erhobenen Händen vor einer Menschenmenge und einem Gebäude mit der Aufschrift „County Detention“.
Rowan County Clerk Kim Davis celebrates her release from the Carter County Detention center in Grayson, Kentucky in a September 8, 2015 file photo. Pope Francis secretly met a Kentucky county clerk last week who was jailed for refusing to issue marriage licenses to gay couples and gave her words of encouragement, her attorney said. Rowan County Clerk Kim Davis and her husband met with the pope during the Washington leg of his visit to the United States, after the Vatican reached out to her several weeks ago, ABC reported on Wednesday. REUTERS/Chris Tilley/Files
Der Papst habe Davis die Hand gereicht, ihr für ihren "Mut gedankt" und sie ermutigt, "stark zu bleiben". Die strenggläubige Standesbeamtin aus dem Bundesstaat Kentucky war Anfang September im Gefängnis gelandet, weil sie sich geweigert hatte, homosexuellen Paaren eine Heiratserlaubnis auszustellen. Nach fünf Tagen kam sie unter der Auflage aus der Haft frei, das Ausstellen der Urkunden in ihrem Standesamt nicht zu behindern.

Bei seinem USA-Besuch hatte Franziskus sich öffentlich für Religionsfreiheit ausgesprochen, Davis jedoch nicht namentlich erwähnt. Auf dem Rückflug in den Vatikanstaat sagte er einem US-Fernsehreporter, jeder Mensch habe das Recht, etwas aus Gewissensgründen abzulehnen.

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