Kim Jong-un ist wieder da

Kim Jong-un geht mit einer Gruppe von Militärangehörigen und Zivilisten eine Straße entlang.
Er war mehr als vier Wochen verschollen - die Gerüchteküche brodelte. Nun ist der Diktator aufgetaucht.

Von einer schweren Krankheit war die Rede oder sogar von einem heimlichen Putsch seiner Vertrauten - doch nun trat Nordkoreas Diktator den Gerüchten entgegen: Kim Jong-un ist nach Wochen der Absenz wieder öffentlich aufgetreten. Seit Anfang September war es sein erster Termin, bei dem er ein Wohnviertel und eine Forschungseinrichtung besuchte, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Eine amtliche nordkoreanische Zeitung druckte Fotos von dem 31-Jährigen mit einem Gehstock ab - er dürfte sich Berichten aus Nordkorea zufolge die Knöchel verletzt haben.

Es wurde allerdings nicht erwähnt, wann der Besuch stattfand. Auch bei den Propagandafotos seines Vaters und Vorgängers Kim Jong-il wusste die Öffentlichkeit nie genau, wann diese geschossen worden waren. Kim Jong-un hingegen hatte vor seiner Pause beinahe wöchentlich neue Bilder in die zensierte Presse gelassen - die meisten Fotos zeigten ihn bei Besuchen öffentlicher Einrichtungen.

Aus dem Umfeld der nordkoreanischen Führung war verlautet, dass Kim an einer Beinverletzung leide, die er sich bei einem Manöver zugezogen habe. Er sei aber dennoch arbeitsfähig und habe die Staatsgeschäfte unter Kontrolle. Kim, der 30 oder 31 Jahre alt ist, hatte die Macht in Nordkorea nach dem Tod seines Vaters im Dezember 2011 übernommen. Dieser war seinerseits auf seinen eigenen Vater Kim Il Sung gefolgt, der im Jahr 1947 den nordkoreanischen Staat gegründet hatte.

Kommentare