Mörder von Chris Hani soll auf Bewährung freikommen
Der verurteilte Mörder des südafrikanischen Anti-Apartheid-Kämpfers Chris Hani soll nach 23 Jahren im Gefängnis auf Bewährung freikommen. Ein Gericht ordnete am Donnerstag an, dass der aus Polen eingewanderte Janusz Walus binnen zwei Wochen aus der Haft entlassen werden soll, wie sein Anwalt Julian Knight mitteilte.
Der prominente Kommunistenführer Hani war im April 1993 östlich von Johannesburg von Walus und seinem Komplizen Clive Derby-Lewis ermordet worden. Walus war zunächst zum Tod verurteilt worden, später wurde seine Strafe in lebenslange Haft umgewandelt. Er war 1981 aus dem damaligen kommunistischen Polen nach Südafrika eingewandert, seinem Anwalt zufolge ist der heute 63-Jährige mittlerweile südafrikanischer Staatsbürger.

ANC: "Justizparodie"
Der Mord an Hani hatte damals das ganze Land schockiert, während das damalige Apartheid-Regime in den letzten Zügen lag. Der regierende ANC kritisierte das Gerichtsurteil vom Donnerstag scharf und sprach von einer "Justizparodie". Die Partei forderte die "umgehende" Abschiebung von Walus in sein Heimatland bei dessen Freilassung. Er dürfe nie wieder nach Südafrika zurückkehren.
Die kommunistische Partei (SACP), dessen Generalsekretär Hani war, erklärte, gegen das Urteil vorgehen zu wollen. Walus habe niemals Reue gezeigt und die Partei werde nun die Möglichkeiten prüfen, gegen seine Freilassung vorzugehen. Im vergangenen Jahr war Walus' Komplize Derby-Lewis aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassen worden.
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