Marius: Zehntausende fordern Zoo-Schließung

Eine Giraffe steht hinter einem Seilzaun.
Nach der Giraffentötung reißen die Proteste nicht ab. Marius' Körperteile werden in Wien untersucht.

Nach der Tötung der eineinhalb Jahre alten Giraffe Marius in Kopenhagen reißen die Proteste nicht ab. Mehr als 56.000 Menschen forderten in einer Online-Petition die Schließung des Zoos, der von den heftigen Reaktionen völlig überrannt wurde. Eine Facebook-Gruppe zum selben Thema hatte bereits mehr als 23.000 Mitglieder.

Marius war betäubt und erschossen worden, weil im Gehege kein Platz für ihn war. In einen anderen Tierpark konnte er nicht umziehen, weil die Gefahr der Inzucht dem Zoo zufolge zu groß gewesen wäre. Seine Tötung und die Obduktion vor Kinderaugen hatten weltweite Empörung ausgelöst.

Einige Teile der getöteten Giraffe wurden an Löwen verfüttert. Andere Körperteile werden in Wien untersucht: Forscher der Universität Wien wollen die Lautproduktion von Giraffen ergründen. "Wenn ein Tier getötet werden muss, wäre es schade, wenn es nicht für die Wissenschaft verwertet wird. Solche Präparate sind nicht so oft zu bekommen", sagte Angela Stöger-Horwath, die Leiterin des Forschungsprojekts.

Eine Projektion an einem Gebäude mit der Aufschrift „Zoos are animal prisons“ und „Marius paid with his life. PETA“.
epa04070452 A message reading 'Zoos are animal prisons. You paid the ticket, Marius paid with his life' is beamed to the entrance of the Copenhagen Zoo for the animal activist group PeTA by German light artist Oliver Bienkowski, in Copenhagen, Denmark, 11 February 2014. The slogan refers to young giraffe 'Marius' that put down byn the zoo on 09 February after the zoo said it had no choice because of its duty to avoid in-breeding. The euthanizing of the giraffe had triggered international outrage and reaction of animal right activists. Oliver Bienkowski is known for projecting political messages up onto buildings. EPA/Liselotte Sabroe DENMARK OUT
Die Gegner der Tötung konterten am Dienstag auch mit einer denkwürdigen Aktion in Kopenhagen: Auf den Eingang des Zoos projizierte die Tierschutzorganisation Peta eine Nachricht an die Besucher: "Zoos sind Tier-Gefängnisse. Sie bezahlen den Eintritt, Marius bezahlte mit seinem Leben".

Bilder der Autopsie:

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