Loveparade: Zehn Personen werden angeklagt
© dpa/Martin GertenDie Gedenkstätte für die Loveparade-Opfer
Nach dem Unglück mit 21 Toten kommt der Fall vor den Richter - Veranstalter und Bürgermeister werden nicht belangt.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg will nach der Loveparade-Katastrophe zehn mutmaßlich Verantwortliche vor Gericht stellen. Sie wirft ihnen unter anderem fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vor, sagte Behördenleiter Horst Bien am Mittwoch.
Zu den Angeklagten zählen auf Seiten des Veranstalters Lopavent vier Mitarbeiter, auf Seiten der Stadt Duisburg sechs Mitarbeiter. Bei der Loveparade vor mehr als dreieinhalb Jahren war eine Massenpanik ausgebrochen, bei der 19 junge Menschen erdrückt oder zu Tode getrampelt wurden. Zwei weitere starben später im Krankenhaus. Mehr als 500 wurden verletzt.
Veranstalter und Bürgermeister nicht belangt
Den Ermittlungen zufolge waren die Zu- und Abgänge zum Loveparade-Gelände für solche Menschenmengen ungeeignet. Die Planer der Veranstalter hätten erkennen müssen, dass das Sicherheitssystem versagen und lebensgefährliche Situationen entstehen würden, sagte der Staatsanwalt. Nicht angeklagt werden der damaligen Duisburger Oberbürgermeister Adolf
Sauerland sowie der Geschäftsführer der Veranstalterfirma
Lopavent
Rainer Schaller.
Kommentare