Loveparade: Anklage nach drei Jahren
Wer vor dem Richter stehen wird, ist noch immer unklar - fest steht seit heute nur, dass Anklage erhoben wird: Die Loveparade-Katastrophe, die vor mehr als drei Jahren 21 Tote gefordert hatte, wird nun doch zum Fall für die Richter. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat erklärt, die Ermittlungen um das Geschehen seien abgeschlossen - man könne den Fall verhandeln.
Wer angeklagt ist und wie der Tatvorwurf lautet, soll an diesem Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Die Anklageschrift sei beim Landgericht Duisburg eingegangen, bestätigte auch ein Gerichtssprecher am Dienstag; das Landgericht muss nun prüfen, ob es das Hauptverfahren gegen die Beschuldigten eröffnet.
Massenpanik
Die Zugangsrampe sei viel zu klein für die Besucherströme gewesen, hatte der britische Massendynamik-Experte Keith Still daraufhin resümiert. Ihm zufolge war es mit dem von der Stadt genehmigten Konzept nicht einmal theoretisch möglich, das Fest gefahrlos durchzuführen.
Bürgermeister nicht angeklagt
Rainer Schaller, Inhaber der Fitness-Kette McFit und Geschäftsführer von Lopavent, hatte ebenso wie Duisburgs damaliger Oberbürgermeister Adolf Sauerland nicht zu den Beschuldigten im Ermittlungsverfahren gezählt. Das Stadtoberhaupt musste jedoch rund eineinhalb Jahre nach der Tragödie abtreten. Eine Bürgerinitiative hatte seine Abwahl durchgesetzt. Er hatte lange Zeit jegliche Verantwortung von sich gewiesen.
Kommentare