Mindestens vier Tote bei Unwettern

Durch heftige Stürme in Großbritannien und Frankreich sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Im Nordwesten Englands ertrank ein Mann in einem Hochwasser führenden Fluss, wie die Polizei am Montag mitteilte. Im Norden von Wales wurde eine Frau vom Hochwasser fortgerissen. Zwei weitere Menschen starben bei durch das Unwetter verursachten Autounfällen. Wetterkapriolen auch in Spanien, in Covas entgleiste ein Zug.
Passagier von Fähre gerettet
Die französischen Schifffahrtsbehörden teilten mit, vor der Nordwestküste Frankreichs sei bei Windgeschwindigkeiten von knapp 120 Stundenkilometern ein russischer Seemann von einem beschädigten Containerschiff gestürzt. Die Suche nach ihm sei am Montagabend eingestellt worden. Aus dem nordfranzösischen Département Calvados wurde der Tod eines zwölfjährigen Kindes durch den Einsturz einer Mauer gemeldet. Es sei aber unklar, ob das Unglück mit dem Unwetter zusammenhänge, teilten die Behörden mit.

Von einer Fähre der Firma Brittany Ferries musste ein Passagier mit einem Rettungshubschrauber abgeholt werden, weil er nach einem Sturz infolge des Sturms über starke Rückenschmerzen klagte. Der Schweizer Segler Bernhard Stamm wurde vor der englischen Küste von einem norwegischen Frachter von seiner durch den Sturm beschädigten Yacht "Cheminées Poujoulat" gerettet.
Alarmstufe orange
Wegen des Sturmtiefs "Dirk" galt am Dienstag noch in 16 französischen Départements die zweithöchste Alarmstufe orange. Im Norden und Nordwesten Frankreichs waren am Morgen von Heiligabend weiter rund 240.000 Haushalte ohne Strom, wie der Versorger ERDF mitteilte. Die britische Wetterbehörde rief für viele Gebiete in Südengland und Wales ebenfalls Alarmstufe orange aus. In rund 150.000 Haushalten fiel der Strom aus.
Verkehrsbehinderungen
Die Stürme sorgten ausgerechnet zur Weihnachtszeit für Verkehrsbehinderungen. Der Fährhafen im südenglischen Dover wurde geschlossen. Die Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick rechneten mit Verzögerungen. Die Flüge von und nach Lille im Norden Frankreichs wurden gestrichen, auch im bretonischen Brest war der Flugverkehr beeinträchtigt. Mehrere Zugverbindungen in der Bretagne wurden unterbrochen.
Zug in Spanien entgleist
Ein Sturmtief hat auch im Nordwesten Spaniens Bäume umgeknickt und in mehreren Orten die Stromversorgung zusammenbrechen lassen. Bei der Ortschaft Covas in der Region Galicien stürzte ein Baum auf die Gleise einer Schmalspurbahn und brachte einen Zug zum Entgleisen. Wie die Bahngesellschaft am Dienstag mitteilte, waren die zehn Fahrgäste bei dem Unglück am Vorabend unverletzt geblieben.

Für die Atlantikküste in Galicien gaben die Behörden die höchste Alarmstufe. Dort wurden Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h und heftige Regenfälle erwartet. Auf dem Flughafen von Bilbao im Baskenland wurden am Dienstag wegen des Unwetters mehrere Flüge gestrichen.
In Galicien fiel in mehreren Orten in den Gegenden von La Coruna und Pontevedra zeitweise der Strom aus, weil der Sturm Leitungen von den Masten gerissen hatte. Das Sturmtief war von Großbritannien in den Nordwesten Spaniens gelangt. Nach Vorhersagen des spanischen Wetteramts wurde erwartet, dass es sich auch auf andere Teile der Iberischen Halbinsel ausdehnen würde.
Heftige Schneestürme auch in Kanada:
Kommentare