Fukushima-Strahlung: Keine Lösung in Sicht

Der frühere Chef der US-Atomaufsichtsbehörde NRC, Dale Klein, hält eine schnelle Lösung für das radioaktiv verseuchte Wasser im zerstörten japanischen Kernkraftwerk von Fukushima für unmöglich. Das Problem "wird noch ein Jahrzehnt bestehen bleiben", sagte Klein im Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Schwere Krise
Tepco taumle "von Krise zu Krise", offenbar sei die Firma dem Wasserproblem nicht gewachsen. Der Atomaufseher forderte Japan auf, "eine neue Firma zu gründen, die sich mit dem Wissen internationaler Experten um die Aufräumarbeiten kümmert".
Bei seinen zahlreichen Besuchen in Tokio will Klein festgestellt haben, dass sich die Vorbehalte der japanischen Regierung gegen ausländische Experten abschwächten. "In den nächsten Monaten", erwartet Klein, werde Japan Fachleute aus Europa und den USA um Unterstützung bitten. Klein - eigentlich als "unabhängiger Berater" von Tepco verpflichtet - hatte die Firma schon zuvor scharf kritisiert. "Sie wissen nicht, was sie tun", hatte Klein dem Tepco-Management kürzlich vorgeworfen. "Sie haben keinen Plan."
In der Atomanlage Fukushima war infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis Mitte März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, woraufhin es in mehreren Reaktoren zur Kernschmelze kam. Der Betreiber Tepco kämpft seither mit riesigen Mengen radioaktiv verseuchten Wassers, das zu Kühlungszwecken an den beschädigten Reaktoren eingesetzt worden war.
Kommentare