Fremdenfeindliche Krawalle in niederländischer Stadt

Eine Menschenmenge, darunter ein Polizist, steht hinter einem Gitter.
Stadtrat in Geldermalsen sollte über Flüchtlingsunterbringung entscheiden. Randalierer rissen Zäune nieder.

Nicht nur in Deutschland weht Einwanderern von einem Teil der Bevölkerung ausländerfeindliche Stimmung entgegen (mehr dazu in "Angriff auf Asylwerber"): Auch in den Niederlanden ist die Stimmung angespannt.

In der Stadt Geldermalsen kam der Stadtrat Mittwochabend zusammen, um über die Unterbringung von 1500 Flüchtlingen zu entscheiden. Doch wie Spiegel Online berichtet, musste die Polizei die Sitzung abbrechen und den Versammlungssaal evakuieren. Grund: Hunderte Randalierer versuchten, das Gebäude zu stürmen.

Karte: Geldermalsen


Zäune niedergerissen, Polizisten attackiert

Randalierer bewarfen niederländische Polizisten mit Bierflaschen und Feuerwehrskörpern, sogar Zäune wurden niedergerissen. Die Polizei musste Warnschüssen abfeuern, mehrere Personen wurden festgenommen.

Polizisten stehen vor einem umgestürzten Zaun bei einer Demonstration.
epa05071636 Police officers face protesters as they start to riot at a council meeting in Geldermalsen, the Netherlands, 16 December 2015 over plans to open a refugee centre for 1500 refugees in the municipality. EPA/JEROEN JUMELET
Bürgermeisterin Miranda de Vries äußerte sich schockiert über die Krawalle, an denen rund 2000 Menschen beteiligt waren, heißt es weiter. Mehrer Menschen wurden verletzte, die Polizei meldet 14 Festnahmen.

In Geldermalsen bei Utrecht leben insgesamt etwa 27.000 Menschen.

Angespannte Lage in den Niederlanden

Die Flüchtlingsaufnahme ist in den Niederlanden wie in anderen europäischen Staaten umstritten. Debatten auf örtlicher und nationaler Ebene gehen mitunter mit gegenseitigen Beleidigungen von Befürworten und Gegnern einher. Auch tauchten bereits Drohbriefe auf. Die Niederlande registrierten in diesem Jahr eine Rekordzahl von 54.000 Asylanträgen.

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