Fox-Experte nennt Birmingham "totale Moslem-Stadt"

Zwei Nachrichtensprecher diskutieren über „Terror in Paris“.
Der US-Sender hat mit seiner Einschätzung einen kleinen Shitstorm entfacht. Das Netz biegt sich vor Lachen.

Steven Emerson nennt sich selbst Terrorismus-Experte. Ob er diesen Titel weiterhin unbehelligt tragen kann, ist fraglich – denn Emerson hat sich in einem Interview mit dem US-Sender Fox nicht nur für inhaltliche Falschmeldungen gesorgt, sondern sich auch in ein politisch ziemlich inkorrektes Fettnäpfchen gesetzt.

Im Zuge der Berichterstattung über die Terroranschläge von Paris meinte er, dass es nicht nur in Frankreich, sondern vor allem in England Probleme mit radikalen Moslems gebe. Und noch mehr: „In Großbritannien gibt es No-Go-Zonen. Es gibt ganze Städte, wie etwa Birmingham, die völlig muslimisch sind und wo Nicht-Muslime einfach nicht hingehen“, so seine Experteneinschätzung. Auch in London will er solche Probleme ausgemacht haben: „In Teilen von London gibt es eine moslemische Religionspolizei, die tatsächlich Menschen verprügeln und verletzen, die sich nicht gemäß der religiösen moslemischen Kleidungsvorschrift anziehen.“

#FoxNewsFacts

Das Echo war enorm – vor allem in den sozialen Medien. Unter dem Hashtag #FoxNewsFacts spottete man über die enormen Wissenslücken des Experten – und natürlich auch über den Sender, der für das Verdrehen von Tatsachen ja schon öfter gescholten worden ist (siehe unten). Emerson entschuldigte sich übrigens recht bald für seinen Fauxpas – schließlich sprechen auch die trockenen Zahlen gegen ihn. Von den 1,1 Millionen Einwohnern von Birmingham sind zumindest 850.000 nicht-muslimisch, rechnet der Guardian vor. Emerson, der nun eine Spende an das Kinderspital in Birmingham überweisen will, dazu: „Meine Kommentare über Birmingham waren vollkommen falsch. Ich werde auf meiner Website einen Kommentar samt Korrektur über meine Aussagen über die schöne Stadt Birmingham veröffentlichen.“ Doch selbst das sorgte für Gelächter.

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