Eis zu dick: Retter erreichen Schiff nicht

74 Menschen sitzen seit dem Christtag südlich von Australien fest - das Rettungsschiff kommt nicht durch.

Der chinesische Eisbrecher "Snow Dragon", der versucht hat, das im Polareis eingeschlossene Forschungsschiff mit Wissenschaftlern und Touristen an Bord zu retten, kann das Schiff nicht unmittelbar erreichen: Eine Sprecherin der australischen Behörde für Seesicherheit (AMSA) sagte nach Angaben des australischen Senders ABC vom Samstag, das Eis sei zu dick. Aus Sicherheitsgründen sei der Rettungsversuch nicht fortgesetzt worden.

6,5 Seemeilen entfernt

Der Eisbrecher sei bis auf sechseinhalb nautische Meilen an die "MV Akademik Schokalskij" herangekommen. Es sei unwahrscheinlich, dass ein französischer Eisbrecher bis zu dem Schiff vordringen könnte. Er sei etwa zwölf nautische Meilen (etwa 22 Kilometer) entfernt. Mit der Ankunft eines australischen Antarktis-Versorgungsschiff sei nicht vor Sonntag zu rechnen.

Die "MV Akademik Shokalskiy" sitzt seit dem Christtag im Eis rund 2.800 Kilometer südlich von Hobart (Tasmanien) fest. An Bord sind nach Angaben der Behörde 74 Menschen. Darunter sind 26 Touristen, die mit Klimaforscher Chris Turney und Kollegen auf den Spuren eines Polarforschers unterwegs sind, der die Region vor 100 Jahren erkundete.

20 Kilometer Eisschicht

Am Freitag sah es zunächst so aus, als könnten die Leute gerettet werden, obwohl die Eisschicht, die das Schiff vom offenen Meer trennte, innerhalb von zwei Tagen von zwei auf mehr als 20 Kilometer angewachsen war. Für den chinesischen Eisbrecher war das Durchkommen nicht möglich. Die "Schokalskij" wollte nach Neuseeland weiterfahren, wo die Expedition am 6. Jänner enden soll.

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