Polarschiff steckt nach Blizzard im Eis fest

Blick vom Deck eines Schiffes auf eine eisige Landschaft in der Antarktis.
Auf der „MV Akademik Shokalskiy“ heißt es nun warten auf den Eisbrecher.

Auf den Spuren eines legendären Polarforschers sind Touristen und Forscher über Weihnachten auf ihrem Expeditionsschiff im Eis des Südpolarmeers stecken geblieben. Am 2. Weihnachtstag erlebten sie 2800 Kilometer südlich von Hobart auf der australischen Insel Tasmanien einen Schneesturm mit heftigen Windböen, wie Expeditionsleiter Chris Turney über YouTube berichtete. Die 74 Menschen an Bord seien aber in Sicherheit und guter Dinge.

Die australische Seesicherheitsbehörde (Amsa) steht nach eigenen Angaben in ständigem Kontakt mit der Besatzung. Eisbrecher waren auf dem Weg zum Rettungseinsatz. Das Schiff soll wie geplant am 6. Januar in Bluff in Neuseeland wieder anlegen.

Ein orangefarbenes Rettungsboot mit der Aufschrift „Akademik Shokalskiy, Vladivostok“.
Die Besatzung der "MV Akademik Shokalskiy" hatte am 1. Weihnachtstag einen Notruf abgesetzt. Drei Eisbrecher in der Region machten sich sofort auf den Weg. Der chinesische "Snow Dragon" - auf deutsch: Schneedrache - sollte als erster eintreffen, sagte Turney. Die Seesicherheitsbehörde rechnete aber mit der Ankunft nicht vor Freitagabend (Ortszeit - Freitagvormittag MEZ). Der "Snow Dragon" soll dem Schiff einen Weg aus dem Eis bahnen – bis zum offenen Meer sind es nur wenige Kilometer.

Die "Shokalskiy" ist auf einer fünfwöchigen Expedition in Erinnerung an die "Australasische Antarktis-Expedition" vor 100 Jahren. Expeditionsleiter Turney wollte Messungen wiederholen, die der damalige Expeditionsleiter Sir Douglas Mawson vorgenommen hatte. 74 Menschen sind dabei, darunter eine russische Besatzung mit 20 Mann und 26 Touristen.

Bei aller Abenteuerlust sind die Teilnehmer der Jubiläumsexpedition mit deutlich mehr Komfort als Mawson vor 100 Jahren unterwegs. Nicht nur die Technik macht die Risiken überschaubar. Auch die Schiffsküche sei reichlich ausgestattet, um die Passagiere bei Laune zu halten, versichert Expeditionssprecher Alvin Stone.

Kommentare