DNA-Abgleich: Knochenreste in Thüringen sind von Peggy

Der Fundort der Leiche liegt nur wenige Kilometer von Peggys Heimatort entfernt.
Peggy war am 7. Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Seitdem fehlte von dem Mädchen jede Spur.

Die in einem Waldstück in Thüringen gefundenen Knochenreste stammen sicher von der seit mehr als 15 Jahren vermissten Schülerin Peggy. Dies habe ein DNA-Abgleich ergeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera am Dienstag. Rechtsmediziner in Jena hatten die Leichenteile untersucht.

DNA-Abgleich: Knochenreste in Thüringen sind von Peggy
(Symbolbild)
Bereits am Montag hatten die Ermittler erklärt, dass die Skelettteile "höchstwahrscheinlich" von der vermissten Schülerin stammen. Peggy war am 7. Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden.
DNA-Abgleich: Knochenreste in Thüringen sind von Peggy
ABD0004_20160704 - ARCHIV - Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof in Nordhalben (Bayern), aufgenommen am 25.04.2013. Auf der Suche nach der Leiche der 2001 verschwundenen Schülerin Peggy hat die Polizei in der Nacht zum 08.01.2014 ein Grab im oberfränkischen Lichtenberg geöffnet. Foto: David Ebener/dpa (zu dpa "Skelettteile entdeckt - Polizei prüft Verbindung zum Fall Peggy" vom 04.07.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Seitdem fehlte von dem Mädchen jede Spur. Am Samstag entdeckte ein Pilzsammler in Thüringen die Knochen - etwa 15 Kilometer vom Heimatort des Mädchens im oberfränkischen Lichtenberg entfernt. In dem Waldstück fanden die Ermittler daraufhin auch mehrere Gegenstände, die auf Peggy hindeuten.

Ob Peggy am Fundort ihrer sterblichen Überreste auch getötet wurde, sei noch unklar, sagte Oberstaatsanwalt Potzel gegenüber dem Spiegel. "Es spricht vieles dafür, dass der Körper nur im Wald vergraben wurde." Welche Gegenstände neben den Skelettresten lagen, wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Unklar ist auch, ob ein weiterer Knochenfund im äußersten Westen Thüringens mit dem Fall in Zusammenhang stehen könnte.

DNA-Abgleich: Knochenreste in Thüringen sind von Peggy
ABD0009_20160704 - Polizeifahrzeuge befahren eine Verbindungsstraße zwischen Rodacherbrunn in Thüringen und Nordhalben in Bayern. Nach dem Fund einer Leiche in einem Waldstück in Thüringen prüfen die Ermittler Verbindungen zum Fall der vor mehr als 15 Jahren verschwundenen Peggy aus Oberfranken. Ein Pilzsammler sei am Samstag auf die Skelettteile gestoßen, teilte die Polizei mit und bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks. Der Fundort der Leiche im Saale-Orla-Kreis liegt nur wenige Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg (Landkreis Hof) entfernt. Foto: Bodo Schackow/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Ob das Rätsel um Peggys Tod ganz geklärt werden kann, ist offen. Peggy wurde seit dem 7. Mai 2001 vermisst. Die Schülerin war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens neun Jahre alt. Drei Jahre später wurde der geistig behinderte Tatverdächtige Ulvi K. in einem Indizienprozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Landgericht Hof sah es als erwiesen an, dass der Gastwirtssohn die Schülerin tötete, um einen sexuellen Missbrauch an ihr zu vertuschen.

K. hatte die Tat im Juli 2002 gestanden, einige Monate später aber widerrufen. Wegen anderer Vergehen wurde er im Oktober 2002 in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.

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ABD0010_20160704 - Polizeifahrzeuge und Polizeibeamte stehen am 04.07.2016 auf einer Verbindungsstraße zwischen Rodacherbrunn in Thüringen und Nordhalben in Bayern. Nach dem Fund einer Leiche in einem Waldstück in Thüringen prüfen die Ermittler Verbindungen zum Fall der vor mehr als 15 Jahren verschwundenen Peggy aus Oberfranken. Ein Pilzsammler sei am Samstag auf die Skelettteile gestoßen, teilte die Polizei mit und bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks. Der Fundort der Leiche im Saale-Orla-Kreis liegt nur wenige Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg (Landkreis Hof) entfernt. Foto: Bodo Schackow/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Im Dezember 2013 ordnete das Landgericht Bayreuth die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Ulvi K. an, weil das damalige Geständnis von Ulvi K. der vermuteten Tatversion der Polizei auffällig ähnlich war. Außerdem hatte ein Belastungszeuge zugegeben, im ersten Prozess falsch ausgesagt zu haben.
DNA-Abgleich: Knochenreste in Thüringen sind von Peggy
ABD0001_20160704 - ARCHIV - Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof in Nordhalben (Bayern), aufgenommen am 25.04.2013. Foto: David Ebener/dpa (zu dpa «Leiche in Thüringen entdeckt: Polizei prüft Verbindung zum Fall Peggy» vom 04.07.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Im Mai 2014 hob das Landgericht Bayreuth die frühere Verurteilung von Ulvi K. wegen Mordes schließlich auf, die Mutter des Mädchens verzichtete auf eine Revision.
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(Symbolbild)
Video zu den Ermittlungen im Fall Peggy K. vonSpiegel TV:

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