Krawalle nach Mai-Kundgebung in Paris, Athen und Berlin friedlicher

Eine Menschenmenge demonstriert, eine Person hält eine rote Rauchfackel in die Luft.
Ausschreitungen wegen geplanter Pensionsreform. Die Polizei reagierte mit Tränengas und Wasserwerfern. Auch in Athen und Berlin gab es Proteste.

Bei den traditionellen Mai-Kundgebungen in Frankreich ist es in Paris zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Wie der Fernsehsender BFMTV am Sonntag berichtete, wurden Fensterscheiben zertrümmert und Geschäfte beschädigt - darunter Versicherungen, eine McDonald's-Filiale und Banken.

Ein Mann steht vor einer Bank mit eingeschlagenen Fenstern und Graffiti an der Fassade.

Kaputte Auslagenscheiben

Vermummte sollen versucht haben, eine Barrikade zu errichten. Die Polizei reagierte mit Tränengas und Wasserwerfern.

Polizisten in Schutzkleidung nehmen eine Person während einer Demonstration fest.

29 Festnahmen bis zum Abend gemeldet


An den landesweiten Maikundgebungen sollen Zehntausende Menschen teilgenommen haben. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin verurteilte auf Twitter die Ausschreitungen. Die von Randalierern verübten Gewaltakte seien nicht hinnehmbar. Wie Darmanin schrieb, gab es allein in Paris bis zum Abend 29 Festnahmen.

Pensionsantrittsalter soll auf 65 angehoben werden

Die Mai-Demonstrationen richteten sich dieses Jahr gegen die angekündigte Pensionsreform des wiedergewählten Präsidenten Emmanuel Macron. Ursprünglich wollte er das Pensionsantrittsalter von 62 auf 65 Jahre anheben. Zuletzt schloss er eine Begrenzung auf 64 nicht aus.

Proteste in Athen

Aus Protest gegen die Preissteigerungen in den vergangenen Monaten sind tausende Griechen am 1. Mai in der Hauptstadt Athen auf die Straßen gegangen. Viele Fähren blieben in den Häfen und auch der öffentliche Nahverkehr wurde teilweise bestreikt. Die Polizei
schätzte am Sonntag, dass rund 10.000 Menschen an den Demonstrationen im Zentrum Athens und vor dem Parlament teilnahmen.

„Grunewald noch lahmer legen“

In Berlin und Hamburg demonstrierten Linke Gruppen. Dabei flogen auch Flaschen und Böller. Rund 10.000 Radler etwa fuhren durch das wohlhabende Grunewald im Westen Berlins und demonstrierten so für die Umverteilung von Reichtum. Die satirische Demonstration stand unter dem Motto „Grunewald noch lahmer legen“. Auf einem Plakat stand „Faire Miete statt Profite“.
In Hamburg blieben ähnliche Demonstrationen bis zum Abend ebenfalls weitgehend ruhig.

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