Melenchon ruft zu Protesten gegen Macron auf

Jean-Luc Melenchon
Der linke Präsidentschaftskandidat urteilt: Der neuer Präsident sei "betrunken von seiner Allmacht".

Der französische Linkspolitiker Jean-Luc Melenchon hat seine Landsleute zu einem landesweiten Protesttag gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron aufgerufen. Dieser sei machttrunken und versuche, in Jahrzehnten erkämpfte Arbeitnehmerrechte zu schleifen, sagte Melenchon am Mittwoch dem Sender BFM TV. "Ich bitte meine Freunde überall im Land, für den 12. Juli Kundgebungen zu organisieren." Macron sei "betrunken von seiner Allmacht". "Er denkt, dass er alle Probleme gewaltsam lösen kann. Er täuscht sich."

Macron hat weitreichende Arbeitsmarktreformen sowie Kürzungen staatlicher Ausgaben und Steuererleichterungen für Unternehmen in Aussicht gestellt. Am Montag kündigte er vor beiden Kammern des Parlaments an, seine geplanten institutionellen Reformen notfalls per Volksabstimmung durchzusetzen.

Melenchon war Macron bei der Präsidentenwahl im Frühjahr unterlegen, hatte im Wahlkampf aber die zersplitterte Linke zusammengeführt und im ersten Wahlgang überraschend rund ein Fünftel der abgegebenen Stimmen erhalten. Bisher fiel die Reaktion der mächtigen französischen Gewerkschaften auf die Pläne Macrons und seines Ministerpräsidenten Edouard Philippe eher verhalten aus. Lediglich die mächtige Gewerkschaft CGT hat zu einem Streik aufgerufen.

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