Affen "am Schwanz gezogen": Zoo-Besucher sorgen für Empörung

Ein junger Weißkopfsaki und seine Mutter in einem Zoo in Frankreich.
Zusammenfassung
- Besucher im Zoo Zlin misshandelten Weißkopfsakis durch Füttern und Ziehen am Schwanz.
- Der Zoo warnt vor gesundheitlichen Risiken durch ungeeignete Nahrung wie Schokolade für die Affen.
- Zoodirektor beschreibt Herausforderungen bei der Überwachung der Besucher an belebten Tagen.
Das Verhalten einer Besuchergruppe im Tropenpavillon eines Zoos hat in Tschechien für Empörung gesorgt. Eine Gruppe von Weißkopfsakis, einer Affenart, musste dort offenbar einiges ertragen. "Sie haben die Tiere nicht nur gefüttert, sondern auch berührt, gestreichelt und am Schwanz gezogen", teilte der Tierpark in Zlin mit. Der Zoo stellte ein Video des Zwischenfalls ins Netz und bat um Hinweise. Weißkopfsakis stammen aus dem nordöstlichen Südamerika.
"Hotdogs, Pommes, Kekse oder Schokolade haben auf dem Speiseplan der Tiere nichts zu suchen", mahnte ein Zoosprecher. Der Konsum dieser Lebensmittel könne bei ihnen zu großen gesundheitlichen Problemen führen. In Extremfällen könnten die Tiere sogar verenden. Besonders gefährlich sei Schokolade. Der Sprecher erinnerte an einen tragischen Zwischenfall aus dem Jahr 2009. Ein Weißkopfsaki-Jungtier sei gestorben, nachdem Zoogäste es mit unpassender Nahrung gefüttert hätten.
Bewachung ist schwer
Manche fragen sich nun, ob zusätzliche Wärter den jüngsten Zwischenfall hätten verhindern können. "Besonders an Feiertagen kommen so viele Leute zu uns, dass man nicht alles bewachen kann - weder mit Kameras noch mit Menschen an Ort und Stelle", sagte indes Zoodirektor Roman Horsky der Zeitung "MF Dnes".
Der im Jahr 2006 fertiggestellte Tropenpavillon ist der Stolz des Zoologischen Gartens in Zlin. Die meisten Tiere bewegen sich in der Halle frei herum. Die Stadt Zlin hat etwa 74.000 Einwohner und liegt rund 250 Kilometer südöstlich von Prag.
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