Ausgenommen von der Maßnahme werden natürlich die Venezianer und die in der Region Veneto Lebenden, ebenso wie Jugendliche unter 14 Jahren.
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Am kommenden Dienstag soll die Maßnahme vom Gemeinderat abgesegnet werden. Das aber gilt nur mehr als Formsache. Der italienischen Berichterstattung ist zu entnehmen, dass die Maßnahme aber noch immer nicht ganz umsetzungsreif ist. Demnach soll die Pflichtgebühr im Frühjahr 2024 eingeführt werden - wann genau, das muss noch entschieden werden.
Wichtige Feiertage ausgenommen
Außerdem sollen Neujahr und zwei für Venedig wichtige Feiertage und Veranstaltungen, (der Redentore am 3. Juli-Sonntag und die Regata storica am ersten September-Sonntag auf dem Canal Grande) davon ausgenommen sein. Auch was den Karneval betrifft, hat man sich noch nicht endgültig entschieden.
Diese Ausnahmen verblüffen, denn schließlich ist die Maßnahme vor allem für jene Tage gedacht, in denen der Besucherandrang besonders stark ist. Der Stadtrat für Tourismus, Simone Venturini, scheute sich nicht, die Vorkehrung als „einen Wegbereiter für gleiche Maßnahmen anderswo auf der Welt“ zu bezeichnen.
Leere Kassen füllen
Gleichzeitig wies der Stadtrat aber entschieden den Verdacht zurück, mit dem Eintrittsticket würde die Stadt Venedig nur versuchen, ihre Kassen zu füllen. Mit den Einnahmen könne man gerade einmal die Kosten für den Onlineverkauf der Tickets decken, konterte Venturini.
Einer, den das Vorhaben gar nicht freut, ist der 95-jährige Arrigo Cipriani, seines Zeichens Besitzer der berühmten Harry’s Bar. Zur Tageszeitung La Stampa sagte er: „Mit diesen fünf Euros will man den Leuten nur auf die Nerven gehen. Was Venedig stattdessen brauchen würde, wäre eine Steuer, die an dem Wert der Stadt bemessen wird wie in New York oder Dubai.“
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Diese Steuer sollte auf alle Zahlungsbeträge, gleichgültig ob im Hotel, im Restaurant oder in der Boutique eingehoben werden. Nur, wer weiß, ob es mit der Einführung des Beitrags diesmal überhaupt klappen wird? Die Erfahrung hierzu lehrt: abwarten.
Denn eigentlich wollte die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Luigi Brugnaro, der seit 2015 seinen Posten besetzt, schon vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie diese Maßnahme einführen. Als sicher galt sie dann ab diesem Jahr. Warum es dazu nicht kam, dürfte mit dem technischen Aufwand zu tun gehabt haben.
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