Weizsäcker-Mord: Angklagter zu zwölf Jahren verurteilt

Fritz von Weizsäcker
Der jüngste Sohn des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten, Fritz von Weizsäcker, wurde bei einem Vortrag erstochen.

Rund acht Monate nach dem tödlichen Angriff auf den Chefarzt Fritz von Weizsäcker ist der Angeklagte wegen Mordes verurteilt worden. Das Landgericht Berlin verhängte am Mittwoch eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren und ordnete die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Bei dem Urteil wurde eine verminderte Schuldfähigkeit berücksichtigt, sonst wäre bei Mord eine lebenslange Freiheitsstrafe zwingend.

Er habe den jüngsten Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gegen Ende eines Vortrags in der Schlosspark-Klinik Berlin heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen erstochen.

Verminderte Schuldfähigkeit

Bei ihrer Strafforderung berücksichtigte die Staatsanwältin eine verminderte Schuldfähigkeit des Angeklagten, sonst wäre bei Mord eine lebenslange Freiheitsstrafe zwingend. Sie sagte, es sei eine sinnlose Tat eines psychisch nicht unerheblich gestörten Mannes. Zudem sei er des versuchten Mordes an einem Polizisten schuldig zu sprechen. Der Polizist, der privat bei dem Vortrag war, wollte den Angreifer stoppen und wurde schwer verletzt.

Zwangsstörung

Fritz von Weizsäcker war am 19. November 2019 durch einen Messerstich in den Hals getötet worden. Der 57-jährige Angeklagte aus Andernach in Rheinland-Pfalz gestand die Tat. Laut einem psychiatrischen Gutachten war er wegen einer Zwangsstörung in seiner Steuerungsfähigkeit vermindert schuldfähig. Im Prozess sagte der Mann mehrfach, er habe nicht aus einem Wahn heraus gehandelt.

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