Vergewaltigung und Folter: TV-Pfarrer soll über Jahrzehnte Anhänger missbraucht haben

Der "Televangelist" Temitope Balogun Joshua, auch bekannt unter den Namen TB Joshua, bei einer seiner Prozessionen
Der "Televangelist" TB Joshua soll in Nigeria über Jahrzehnte Frauen gefangen gehalten haben. Die Opfer kommen aus Afrika, Nordamerika und Europa.

von Lukas Bergmann

In Lagos, Nigeria sollen sich über Jahre hinweg bei einer der größten evangelikalischen Kirche des Landes schreckliche Szenen abgespielt haben. Laut einer zweijährigen Recherche der britischen BBC soll Temitope Balogun Joshua, der ehemalige Anführer von „The Synagogue Church of All Nations“ – abgekürzt Scoan – über 20 Jahre hinweg Frauen, die sich seiner Kirche angeschlossen haben, vergewaltigt und gefoltert haben. 

Die Reporter sprachen mit Opfern aus Großbritannien, Südafrika, Ghana, den USA, Deutschland und Nigeria. Viele Opfer waren Jugendliche, als sie sich der Kirche anschlossen. Die Sekte hat eine globale Reichweite, vor allem mit ihrem Fernsehsender „Emmanuel TV“ und diversen Konten in den sozialen Medien. 

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Auf den populären Plattformen hat der Kanal zwischen 500.000 und fünf Millionen Follower. Von 1990 bis in die frühen 2000er-Jahre sind zehntausende Pilger aus aller Welt nach Lagos gereist, um Joshuas "heilende Wunderkräfte" zu sehen. Mindestens 150 seiner "Jünger" haben auf seinem Gelände gelebt - und das teilweise über Jahrzehnte.

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