Schüsse im Zentrum Manhattans: Abschiedsbrief gefunden

Bericht über eine Situation mit einem aktiven Schützen im New Yorker Stadtteil Manhattan.
Ein mit einem Sturmgewehr bewaffneter Mann betrat ein Bürogebäude in New York und eröffnete sofort das Feuer.

Zusammenfassung

  • Mindestens fünf Menschen wurden bei einer Schießerei in einem Manhattaner Wolkenkratzer getötet, darunter ein Polizist und der mutmaßliche Täter, dessen Motiv noch unklar ist.
  • Der 27-jährige Schütze aus Las Vegas hatte eine Vorgeschichte psychischer Erkrankungen und reiste vor der Tat quer durch die USA nach New York.
  • Die Tat löste erneut Debatten über die laxen Waffengesetze in den USA aus, während die Ermittlungen von FBI und Polizei andauern.

Ein Mann hat Montagabend in New York mindestens vier Menschen in einem Manhattaner Wolkenkratzer erschossen und sich danach selbst getötet. Bürgermeister Eric Adams sprach von einem "sinnlosen Gewaltakt", dessen Hintergründe noch untersucht würden. Unter den Toten ist ein Beamter des New York Police Department (NYPD). Der Täter soll eine Vorgeschichte psychischer Erkrankungen gehabt haben.

Nach Angaben von NYPD-Chefin Jessica Tisch zeigten Überwachungsvideos, wie der Schütze am Montagabend auf der Park Avenue im Zentrum Manhattans aus einem Auto ausstieg und zu dem Bürogebäude ging. Bewaffnet mit einem Sturmgewehr betrat er das Gebäude und eröffnete sofort das Feuer.

Er tötete den Polizisten, der sich in der Lobby aufhielt. Anschließend schoss er laut Polizeichefin Tisch auf eine Frau, die hinter einer Säule Schutz gesucht hatte, sowie auf einen Sicherheitsbeamten hinter dem Empfangstresen. Eine Frau, die aus einem Aufzug trat, ließ der Schütze demnach unbehelligt passieren, bevor er in das 33. Stockwerk fuhr, dort eine weitere Person tötete und sich schließlich selbst erschoss. Zudem wurden mehrere Menschen verletzt, teilweise schwer.

Abschiedsbrief gefunden

Bei dem mutmaßlichen Täter wurde laut Medienberichten ein Abschiedsbrief gefunden. Darin schrieb der 27-Jährige laut CNN, dass er nach eigener Überzeugung an CTE litt, einer degenerativen Erkrankung des Gehirns, die etwa bei Boxern und Football-Spielern festgestellt worden ist.

Das Schreiben gebe möglicherweise Hinweise auf das Motiv, hieß es in den Berichten weiter. In dem Brief bitte der 27-Jährige darum, dass sein Gehirn untersucht werde, berichtete CNN unter Berufung auf Ermittlerkreise weiter.

Der Mann erwähne in dem Schreiben auch einen Spieler der National Football League (NFL), der 2005 im Zusammenhang mit einer Gehirnerkrankung Suizid begangen habe. In dem Gebäude in New York, wo die Schüsse fielen, befindet sich die NFL-Zentrale. Einer der Mitarbeiter des Verbands sei bei dem Angriff schwer verletzt worden, hieß es weiter.

Der mutmaßliche Täter war laut Medienberichten in jüngeren Jahren selbst ein Ausnahmesportler und vielversprechender Football-Spieler. Nach Angaben der Polizei hatte er eine Vorgeschichte psychischer Erkrankungen.

Täter reiste zuvor quer durch die USA

Bei dem Täter handelt es sich laut Tisch um einen 27-Jährigen aus der Wüstenmetropole Las Vegas. Sein Fahrzeug war in Nevada zugelassen, darin waren mehrere Waffen, Munition sowie persönliche Gegenstände. Laut Ermittlungen war der Mann in den Tagen vor der Tat mit dem Wagen quer durch die USA gereist, zuletzt durch Colorado, Nebraska, Iowa und New Jersey, bevor er New York erreichte.

In dem Hochhaus im Zentrum Manhattans befinden sich neben der NFL-Zentrale unter anderem auch Büros der Investmentgesellschaft Blackstone. US-Justizministerin Pam Bondi teilte auf X mit, dass die Bundespolizei FBI bei den Ermittlungen helfe.

Immer wieder Debatten über Waffengesetze

Über dem Zentrum Manhattans, wo der Vorfall passierte, kreisten am Abend einige Helikopter sowohl von der Polizei als auch von TV-Sendern. Die Straßen um den Wolkenkratzer in Midtown Manhattan waren gesäumt von Einsatzfahrzeugen mit eingeschaltetem Blaulicht.

Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und in großer Zahl im Umlauf. Nach Gewalttaten - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei öffentlichen Veranstaltungen - gibt es immer wieder hitzige Debatten über strengere Waffengesetze. Greifbare Fortschritte blieben bisher jedoch aus. Eine umfassende Reform scheitert seit Jahren am Widerstand der Republikaner und der mächtigen Waffenlobby.

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