Ausländer zahlen künftig gesalzene Preise für Eintritt in US-Nationalparks

Besucher  im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien
"America First" - das bedeutet, dass ausländische Besucher ab nächstem Jahr in den berühmten Nationalparks viel höhere Eintrittspreise zahlen müssen als Amerikaner.

Bis zu 135 Dollar pro Person - so viel wird ab Jänner der Eintritt für ausländische Besucher in elf der berühmtesten der 63 amerikanischen Nationalparks betragen. Dazu zählen etwa darunter der Grand Canyon, Rocky Mountain, Yellowstone und Yosemite. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.

Für US-Bürger gilt hingegen weiterhin der Eintrittspreis von 35 Dollar. Den Aufpreis für ausländische Besucher hat US-Präsident Donals Trump mit seinem Präsidialerlass "Making America Beautiful Again" besiegelt. Der Besuch von US-Nationalparks soll für amerikanische Familien erschwinglicher werden, lautet das erklärte Ziel. Gleichzeitig kürzte Trump die Mittel für die Instandhaltung der Nationalparks. Um dieses Budgetloch auszugleichen, werden nun ausländische Besucher stärker zur Kasse gebeten.

„Diese Maßnahmen gewährleisten, dass die US-Steuerzahler, die das Nationalparksystem bereits unterstützen, weiterhin einen erschwinglichen Zugang genießen können, während internationale Besucher ihren fairen Anteil zur Erhaltung und Verbesserung unserer Parks für zukünftige Generationen beitragen“, sagte Innenminister Doug Burgum in der Erklärung.

Folgende Nationsparks werden künftig die gesalzenen Eintrittspreise verlangen: Acadia, Bryce Canyon, Everglades, Glacier, Grand Canyon, Grand Teton, Rocky Mountain, Sequoia & Kings Canyon, Yellowstone, Yosemite und Zion.

Nationalparks Everglades in den USA

Nationalparks Everglades in den USA

Auch die Preise für Touristen noch halbwegs günstigen Jahrespässe werden für ausländische Besucher deutlich teurer werden. Der Preis steigt von derzeit 80 Dollar auf 250 Dollar (umgerechnet 216 Euro). Amerikaner zahlen weiterhin den alten Preis. Der Jahrespass kann sich dennoch rechnen: Er gilt für ein Auto mit bis zu vier Personen.

Der meistbesuchte amerikanische Nationalpark war im Vorjahr der Great Smoky Mountains National Park (in North Carolina und Tennessee) -  mit rund 12 Millionen Besuchern. An zweiter Stelle folgte Zion (im Bundesstaat Utah) mit knapp 5 Millionen Besuchern.

Die Preiserhöhung erfolgt inmitten eines Rückgangs des internationalen Tourismus in die USA. Dies geht zum einen auf die Änderungen der Zollpolitik und zum anderen auf verschärfte Einwanderungsbestimmungen  der USA zurück. ist. So verzeichnete etwa der Yellowstone-Nationalpark einen deutlichen Rückgang der internationalen Besucherzahlen: Im Jahr 2018 stellten sie noch 30 Prozent der Besucher, heuer dürfte ihr Anteil bei nur noch 15 Prozent liegen.

The "One Big Beautiful Bill Act" includes potentially cutting hundreds of millions in funding for the National Park Service

Zion Nationalpark in Utah

Zu schaffen macht den Nationalparks auch der eben erst beendete Shutdown: Nach einer Schätzung der National Parks Conservation Association gingen den Nationalparks während des Regierungsstillstands rund 40 Millionen Dollar an nicht eingetriebenen Eintritts- und Freizeitgebühren verloren.

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