Mordfall in Rom: US-Tourist aus Haft entlassen, Witwe des Opfers protestiert
Ein amerikanischer Tourist, der wegen Mordes an einem Carabiniere in Rom zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt worden war, ist am Montag von den Richtern in den Hausarrest versetzt worden. Er soll bei der Großmutter im Urlaubsort Fregene nahe Rom untergebracht werden.
Der Richterbeschluss, der von der Witwe des Opfers kritisiert wurde, wurde getroffen, nachdem am 3. Juli ein Berufungsgericht in Rom die Strafe für den Amerikaner von 22 Jahren auf elf Jahre und vier Monate herabgesetzt hatte.
Der andere junge Amerikaner, der wegen des Mordes verurteilt wurde, muss nur mehr 15 Jahre und zwei Monate absitzen, statt 24 Jahren, wie in erster Instanz beschlossen worden war. Er bleibt in Rom in Haft.
Mit Messerstichen getötet
Die zwei amerikanischen Touristen hatten den Carabiniere im Zentrum Roms nach einem misslungenem Versuch, Drogen zu erwerben, mit Messerstichen getötet. Bei den Angeklagten handelt es sich um zwei Männer aus San Francisco im Alter von 24 und 25 Jahren, die als Touristen nach Rom gereist waren und ein Vier-Sterne-Hotel nahe des späteren Tatorts bezogen hatten.
Für den ihnen angelasteten Mord verwendete der Ältere der beiden Männer ein Bajonett wie jenes, das US-Marines benützen. Beide gestanden die Tat.
Wegen Taschendiebstahls festgenommen
Der Carabiniere wollte die jungen Männer offenbar zusammen mit einem Kollegen wegen Taschendiebstahls festnehmen, als einer der beiden plötzlich die Stichwaffe zückte. Den zwei Polizeibeamten blieb keine Zeit zu reagieren, so schnell seien sie attackiert worden, stellten die Ermittler fest.
Die Angeklagten gaben zu Protokoll, sie hätten nicht geahnt, dass es sich bei ihrem Opfer um einen Polizisten handelte. Sie hätten angenommen, er sei ein Freund eines Drogendealers, der sie zuvor betrogen habe.
Beide Männer befanden sich seit dem Mord im römischen Gefängnis Rebibbia. Sie haben inzwischen ein Universitätsstudium begonnen, teilten ihre Anwälte mit.
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