US-Journalistin in Russland bei Familienbesuch festgenommen

US-Journalistin in Russland bei Familienbesuch festgenommen
Alsu Kurmasheva soll sich nicht als "ausländische Agentin" gemeldet haben.

In der russischen Stadt Kasan ist eine US-russische Journalistin festgenommen worden. Alsu Kurmasheva werde zur Last gelegt, sich nicht "als ausländische Agentin" gemeldet zu haben, erklärte ihr Arbeitgeber Radio Free Europe/Radio Liberty am Mittwoch. Der Journalistin drohen bis zu fünf Jahre Haft, erklärte der US-finanzierte Sender und forderte eine umgehende Freilassung.

Kurmasheva, die mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Prag in Tschechien lebt, musste am 20. Mai wegen eines "familiären Notfalls" nach Russland reisen und wurde am 2. Juni vor ihrem Rückflug in Kasan vorübergehend festgenommen, berichtete RFE/RL. Ihr US-Pass sowie ihr russischer Pass wurden beschlagnahmt und sie durfte Russland nicht verlassen. Am Mittwoch wurden nun die Vorwürfe gegen sie bekannt gegeben.

➤ Mehr dazu hier: Gespräch zwischen Orbán und Putin in Peking

Die Journalistin befand sich am Mittwochabend vorübergehend in Haft, wie die amtliche Nachrichtenagentur Tatar-Inform berichtete. Sie werde beschuldigt, im September militärische Informationen über russische Aktivitäten gesammelt zu haben um diese ins Ausland weiterzugeben, berichtete Tatar-Inform weiter.

Es ist nicht die erste Festnahme eines US-Medienvertreters in Russland in diesem Jahr: Im März war der Reporter des "Wall Street Journal" Evan Gershkovich wegen Spionagevorwürfen festgenommen worden.

➤ Mehr lesen: Waffen für die Ukraine: Dem Westen geht die Puste aus

Kommentare