Heftige Unwetter in Friaul und Venetien

(Symbolbild)
Zusammenfassung
- Heftige Unwetter in Norditalien führen zu Überschwemmungen, Erdrutschen und gesperrten Straßen, betroffen sind auch Mailand und umliegende Regionen.
- Eine deutsche Urlauberin wird in Piemont nach einer Flutwelle weiterhin vermisst, die Suche bleibt bislang erfolglos.
- Meteorologen erwarten anhaltend schlechtes Wetter mit weiteren Niederschlägen, Hagel und starkem Wind in den kommenden Tagen.
Wie italienische Medien berichten, sollen im Norden Mailands 30 Millimeter Regen gefallen sein. In Paderno Dugnano waren es über 80 Millimeter und in Fogliano Redipuglia wurden innerhalb weniger Stunden sogar 102 Millimeter gemessen. Als Folge der heftigen Regenfälle kam es zu Überschwemmungen.
Grund für die extreme Wetterlage in Italien ist ein aus Frankreich kommendes Tiefdruckgebiet, das instabile Südwestströmungen in die Region bringt.
Schulen geschlossen
Das Bormida-Tal wurde von Erdrutschen und Überschwemmungen getroffen. In nahezu ganz Ligurien bleiben aufgrund des Unwetters die Schulen geschlossen. Laut italienischer Medien sind weite Teile des Justizpalasts in Mailand überschwemmt worden.
Aus Sicherheitsgründen wurde der Strom abgedreht und die Arbeit in den Büros eingestellt. Der Mailänder Stadtrat für Zivilschutz, Marco Granelli, hat die Bevölkerung zur "größten Vorsicht" aufgefordert. Seit Beginn der Unwetter sind Feuerwehrleute in der betroffenen Region zu mehr als 70 Einsätzen ausgerückt.
Extremes Wetter: Feuerwehr wurde mit Hilferufen überflutet
Ein heftiger Wolkenbruch hat auch die Provinz Grosseto im Süden der Toskana schwer getroffen, besonders die Ortschaft Marsiliana. Innerhalb von nur 30 Minuten führten die Regenmassen zu einer Überlastung von Bächen und Straßen, was zu mehreren Überschwemmungen führte. Auch auf der Insel Elba, insbesondere in der Inselhauptstadt Portoferraio, kam es erneut zu Überschwemmungen, nachdem das Gebiet bereits in den letzten Wochen stark belastet war.
Ein heftiger Wolkenbruch hat am Dienstag auf der im Golf von Neapel gelegenen Insel Ischia Straßen in reißende Wasserströme verwandelt. Straßen waren unpassierbar, zahlreiche Autos wurden überflutet. Das extreme Wetter führte zu erheblichen Beeinträchtigungen: Die Feuerwehr wurde mit Hilferufen überflutet, und mehrere örtliche Behörden auf der Insel riefen die Bevölkerung auf, alle nicht notwendigen Wege und Aktivitäten im Freien zu vermeiden.
Von Flutwelle mitgerissen: Deutsche Urlauberin wird weiterhin vermisst
In der nördlichen Region Piemont wird eine deutsche Urlauberin vermisst. Die Frau wurde am Montag laut Feuerwehr auf einem Campingplatz in Spigno Monferrato von einer Flutwelle mitgerissen. Bisher war die Suche nach ihr ergebnislos. Im Piemont, Ligurien und der Lombardei sind nach schweren Regenfällen zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten. Am stärksten betroffen ist das Bormida-Tal nahe der ligurischen Hafenstadt Savona.
Dort kam es zu weit verbreiteten Überschwemmungen und Erdrutschen. Einige Personen mussten aus ihren vom Wasser eingeschlossenen Autos gerettet werden. Betroffen ist auch die Gegend nördlich von Mailand und um den Comer See. In verschiedenen Gemeinden dort, wie in der Stadt Cabiate, floss das Wasser kniehoch durch die Straßen. Zudem kam es zu Erdrutschen. Mehrere Bahnverbindungen waren unterbrochen, darunter die Strecke Como-Chiasso.
Schlechtwetter hält an
In den nächsten Tagen ist keine Besserung in Sicht, prognostizieren die Meteorologen. In mehreren mittelitalienischen Regionen ist nicht nur mit heftigen Niederschlägen, sondern auch mit Hagel und starkem Wind zu rechnen.
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