U-Boot-Mord: Peter Madsen wollte aus Gefängnis flüchten
Der U-Boot-Bauer Peter Madsen hatte auch im Gefängnis Verehrerinnen, obwohl er vor drei Jahren die Journalistin Kim Wall auf seinem selbst gebauten U-Boot „Nautilus“ missbraucht, ermordet und zerstückelt hat und dafür eine lebenslange Strafe absitzen muss.
Am Dienstag sorgte der charismatische Psychopath für einen Großeinsatz westlich von Kopenhagen. Dem 49-jährigen Häftling Madsen gelang die Flucht aus dem Staatsgefängnis in Albertslund bis zu einem Zaun. Dort saß er dann, umzingelt von Einsatzkräften und drohte sich mit einer Bombe, die er sich um den Bauch geschnallt hatte, umzubringen. Madsen wurde festgenommen.
Die Spezialkräfte hatten dem U-Bahn-Bauer und Raketenkonstrukteur sehr wohl zugetraut, eine Bombe zu basteln. Aber der prominenteste Häftling Dänemarks machte nicht ernst.
Als er um kurz nach zehn Uhr aus dem Gefängnis entkam, waren die Spezialeinheiten rasch zur Stelle. Mehrere hundert Meter von der Haftanstalt entfernt, stellten sie Madsen an einem Zaun. Doch erst gegen 13 Uhr konnten sie ihn festnehmen.
Madsen war nach Informationen von Ekstra Bladet erst kürzlich wegen möglicher Fluchtgefahr im Gefängnis isoliert worden.
Spätes Geständnis
Erst vor wenigen Wochen hatte der Däne erstmals den Mord eingestanden. In der TV-Doku antwortete der 49-Jährige am Telefon auf die Frage, ob er Kim Wall vor drei Jahren getötet habe, mit „Ja“: „Es gibt nur einen Schuldigen, und das bin ich“.
Die 30-jährige Kim Wall war am 11. August 2017 nach einem Treffen mit Madsen auf dessen selbst gebauten U-Boot „Nautilus“ als vermisst gemeldet worden. Madsen behauptete zunächst, er habe sie nach einer Havarie sicher an Land gebracht. Dann machte er verschiedene Aussagen zum Tod der Journalistin. Als ihre Leichenteile in der Ostsee gefunden wurden, sagte er, Wall sei bei einem Unfall an Bord ums Leben gekommen und er habe ihre Leiche im Meer entsorgt. Leichenteile von Kim Wall wurden später nahe der Køgebucht südlich der dänischen Hauptstadt gefunden.
Das Gericht sah es auch ohne Geständnis als erwiesen an, dass Peter Madsen der Täter war.
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